Und wo gehen Sie schwimmen? -betr.: Bäder-Schließungen

Betr.: Bäder-Schließungen

Mit gemischten Gefühlen verfolge ich in den letzten Wochen die Äußerungen unseres Innensenators, Herrn van Nispen, wie er sein Bäderkonzept verteidigt und mit arrogantem Stolz versucht, uns einzureden, daß nun alles optimal sei. Ich, als Betroffene der Schließung des Herbert-Ritze-Bades, sehe die Situation völlig anders: Fast jeder Arzt rät als sekundäre Therapie zum Schwimmen – aber wo?

Für uns Bremer aus der Vahr gibt es natürlich eine Auswahl von Alternariven: Osterholz-Tenever, Unibad, Walle, Bremen-Süd. Vegesack ... Das nächste Bad wäre dann doch das kleine Sebaldsbrücker Hallenbad. Nur, wer das Bad kennt, weiß, daß es für Normalbesucher nur bestimmte Öffnungszeiten hat, nämlich, wenn die Schulen und Schwimmbvereine es nicht nutzen. Dann ist auch Warmbadetag, und es tummelt sich alles, was sich auf einen Schwimmtag gefreut hat, und schwimmt für DM 5,50 Eintritt „Slalom“.

Da hat es mich nun besonders gefreut, als ich las, daß der Gastronomiebereich vergrößert werden soll, was wohl bei einem Hallenbad sehr wichtig ist.

(...) Vielleicht fällt dieser Brief zu verbittert aus. Wenn man aber das Herbert-Ritze-Bad gut kannte und auch aktiv mit versucht hat, das Bad zu retten, und die Argumente kernnt, mit denen die Renovierung abgeschmettert wurde, trifft es einen besonders schwer, wenn man liest, was aus den noch vorhandenen Bädern gemacht werden soll: Würstchenbuden mit Planschbecken! Helga Goudanakis