Scientology-Spitze abgelöst

„Nun haben die Amerikaner das Ruder bei Scientology in Hamburg übernommen“, kommentiert Hamburgs Scientology-Beauftragte Ursula Caberta einen am Montag bekanntgewordenen Führungswechsel in der Sektenspitze. Wiebke Hansen, die seit zehn Jahren der Hamburger Organisation als Präsidentin vorstand, wurde nach Angaben der Sekte „für ihr eigenes spirituelles Weiterkommen und für ein intensives Studium der fortgeschrittenen Scientology-Schriften freigestellt“.

Für Kenner der US-Sekte heißt das: Die Frau hat die expansiven Zielvorgaben der Organisation verfehlt und muß nun nachgeschult werden. Hansens Nachfolge tritt der Amerikaner Mark Linzer vom Scientology-Vorstand in Clearwater (USA) an. Scientology ließ verlauten, durch den Führungswechsel solle jetzt „eine neue Ära der Expansion“ eingeleitet werden: Von einer baldigen Verzehnfachung der norddeutschen Sekten-Gemeinde ist die Rede. Ursula Caberta wertet den Führungswechsel als Indiz dafür, daß die Aufklärungsarbeit über die umstrittene Organisation jetzt greife. Die Scientologen hatten in den vergangenen Wochen mehrere juristische Niederlagen hinnehmen müssen. lno/tk