Mallorca in den Feuchtwiesen

■ Arbeitskreis will alternativen Tourismus in und um Bremen beleben

Die Urlaubszeit ist doch immer noch die schönste Jahreszeit. Endlich mit den Kindern spielen, lesen, schlafen, schwimmen, radfahren... Und das alles am besten und am liebsten direkt vor Bremens Haustür in den charakteristischen Feuchtwiesen. Davon jedenfalls träumt Jürgen Seevers, Initiator und Mitarbeiter des Arbeitskreises Freizeit und Tourismus.

Nicht mehr umweltschänderisch nach Bali, Ägypten oder Portugal jetten, nein „man muß den Leuten zeigen, daß sie den Erlebniswert eines Gran-Canaria-Urlaubs auch hier haben können“, sagt Seevers. In dem Arbeitskreis hat er daher die in und um Bremen ansässigen Umweltverbände wie den ADFC oder Robin Wood und Alternativ-Touristikunternehmen wie Hal Över zusammengebracht. Zusammen mit den Verkehrsvereinen der Region von Delmenhorst bis Worpswede wollen die FreizeitveranstalterInnen Konzepte erarbeiten, um TouristInnen in die Gegend zu locken und dann auch länger als zwei Tage hierzubehalten.

Die Zielgruppe ist theoretisch alterslos. Von besonderen Angeboten für Jugendliche über Behinderte bis hin zu Senioren sind bei den verschiedenen AnbieterInnen alle willkommen. Das Freizeitvergnügen muß nur umweltverträglich sein. Und das wird es mit alternativen Fortbewegungsmitteln. „Ich kann mir gut kombinierte Rundreisen in den Wesermarschen vorstellen: Erst mit dem Schiff von Bremen los, dann zu Fuß, später mit einem Torfkahn, und zum Schluß mit dem Fahrrad“, sagt Seevers. Die Gegend um Bremen habe schließlich für einen Kurzurlaub alles zu bieten.

Für die VeranstalterInnen ist es schwierig, an TouristInnen heranzukommen. „Bremen wirbt in Deutschland und im Ausland nur um Geschäftsleute“, meint Seevers, denn die ließen in kurzer Zeit viel Geld in der Stadt. Meistens jedoch nur einen Tag lang. Für alternative Paddeltouren über die Kanäle konnte diese Klientel noch nicht gewonnen werden. Seevers wünscht sich daher eine bessere Zusammenarbeit mit den Hotels, Pensionen und der Fremdenverkehrszentrale in Bremen. Wenn alle vernetzt wären, könnten diese Stellen die Infos der Alternativen weitergeben.

Auch die bremischen Vertretungen in aller Welt könnten die Prospekte mit den umweltverträglichen Touren aufnehmen. Seevers glaubt, daß gerade Japaner sehr an Naturerlebnissen auf Reisen interessiert sind. Bislang wußten hauptsächlich HolländerInnen oder SkandinavierInnen den besonderen Charme des norddeutschen Klimas samt Geographie zu schätzen. Aber Seevers fragt sich: „Wenn wir daran Spaß haben, warum nicht auch andere?“ ufo