Bremer Jusos ohne Führung

■ Landesvorsitzende tritt zurück und kandidiert gegen die SPD

Die Bremer Jusos sind ohne Führung. Am Dienstag abend ist die Landesvorsitzende Claudia Weigelt auf einer Juso-Landeskonferenz im Findorffer Parteibüro nach nur sechsmonatiger Amtszeit zurückgetreten. Eine Neuwahl gab es nicht.

„Als Sozialistin hat man keine Chance mehr, in der SPD etwas zu bewegen“, begründete sie ihren Schritt, „auch die Jusos gehen immer weiter nach rechts.“ Claudia Weigelt kandidiert mit weiteren Jusos, darunter auch das Landesvorstandsmitglied Michael Müller, zur Bremerhavener Stadtverordneten-Wahl in der Wählervereinigung „Sozialistische Alternative – SAV“. Der SPD-Landesvorstand droht ihr und ihren MitstreiterInnen deshalb mit einem Parteiausschlußverfahren, hat es aber formell noch nicht eingeleitet.

Den Jusos im Land Bremen wirft die Bremerhavenerin Weigelt vor allem „Opportunismus“ vor: „Sie wollen sich damit die vom Parteivorstand radikal gekürzten Finanzmittel zurückerschleichen.“ Trotz ihrer Kritik will die zurückgetretene Juso-Vorsitzende aber SPD-Mitglied bleiben: „Ich werde der SPD-Führung nicht den Gefallen tun, aus der SPD auszutreten. Ich rufe alle Interessierten auf, den Aufbau einer linken, sozialistischen Alternative zur rechten SPD-Politik zu unterstützen.“ Ase