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Osterdemonstrationen gegen den Castor

■ Griefahn folgt Bonner Weisung

Hannover (taz) — Unbekannte haben am Donnerstag zwei Anschläge auf die Bahngleise verübt, über die der Castor aus dem AKW Philippsburg ins Wendland rollen kann. Die Strecken Lüneburg- Dannenberg und Uelzen-Dannenberg wurden mit Hilfe der Säge unterbrochen — jeweils gut 15 Kilometer vor dem Dannenberger Ost- Bahnhof, wo der Transport abgebrannter Brennelemente von der Schiene auf die Straße umgeladen werden soll.

Jeweils zwei Meter lange Stücke waren aus beiden Schiensträngen herausgetrennt und lagen gekreuzt auf dem Gleis. Vor der Gefahr warnte in 50 Meter Entfernung ein rot-weißes Trassierband. Trotz Notbremsung fuhr am Donnerstagmorgen ein außerplanmäßiger Güterzug über die Lücke hingweg. Er entgleiste nicht, es enstand nur Sachschaden.

Weitere Aktionen an den Bahnschienen rund um Dannenberg sind für den Ostersonntag geplant. Unter dem Motto „Weiche Schienen – Harte Eier“ soll um 13 Uhr die Aktion „Ausrangiert“ fortgesetzt werden, die sich mit „handwerklichen Mitteln“ gegen den Castor-Transport wehren will. Die Landespolizei darf zuschauen: Die Bewachung der Bahnanlagen rund um Dannenberg soll nunmehr der Bundesgrenzschutz übernehmen.

Für den Ostermontag ruft die Bürgerinitiative um 15 Uhr zu einer Aktion direkt an den Gorlebener Atomanlagen auf. Unter anderem soll das Endlager symbolisch versteigert werden.

Noch am Donnerstagnachmittag hat sich das niedersächsische Umweltministerium einer Weisungsdrohung aus Bonn gebeugt und seine Zustimmung zum Castor-Transport für „sofort vollziehbar“ erklärt. Damit hat die Klage der Anwohner gegen den Transport momentan keine aufschiebende Wirkung mehr. Ein Antrag des Hamburger Rechtsanwalts Nikolaus Piontek auf „Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung“ der Klage liegt dem OVG allerdings längst vor. Jürgen Voges

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