Vier Ostereier im Netz

■ Harvestehude gewinnt Hockey-Europacup gegen Den Haag

Eigentlich war man beim Hockeyclub des Harvestehuder THC im Vorfeld der Meinung, daß man sich die Reise ins sardinische Cagliari zum Finale im Europacup der Pokalsieger sparen könnte. Von ungenügender bis gar katastrophaler Trainingsvorbereitung war die Rede: Sieben Spieler mußten kurz vor dem Europapokal der Pokalsieger zu einem DHB-Sichtungslehrgang. Und auch unser aller Bundespräsident Roman Herzog ließ es sich nicht nehmen, dem deutschen Hockey-Vizemeister das Leben schwer zu machen. Auf der Suche nach einem geeigneten Rahmenprogramm für seinen Staatsbesuch in Pakistan wurde in Bonn die Idee ausgeheckt, die Asiaten mit deutscher Hockeykunst zu beglücken. Vier Spieler des HTHC fuhren mit gen Osten.

Doch offensichtlich ist selbst im Hockeysport Training nicht alles. Denn die Hamburger gewannen gestern zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte eine europäische Trophäe. Zuvor mußte der HTHC, um ins Endspiel der Gruppe A zu gelangen, drei Spiele austragen. Im Auftaktmatch gab es gegen die Russen vom SKA Ekaterinburg trotz spielerischer Vorteile nur ein 1:1. Einen Tag später wurde der schottische Club HC Grange mit 3:0 besiegt. Zum besten Spieler, wie schon zuvor in der Partie gegen die Russen, avancierte Kai Hollensteiner. Gegen den RC Barcelona (1:0) war es erneut Hollensteiner, der bereits nach zehn Minuten die Führung erzielte.

Im gestrigen Endspiel gegen den HDM Den Haag war es dann das Spiel des THC-Keepers Andreas Artzen. Vor allem ihm war es zu verdanken, daß ein 0:0 über die reguläre Spielzeit gerettet werden konnte. Im dadurch fälligen „Shoot-Out“ trafen Kai Hollensteiner, Michael Green, Christian Stengler und Dirk Staudinger. Artzen konnte im Gegenzug einen HDM-Penalty abwehren.

Manager Heidebrecht erkannte dennoch eine grandiose Mannschaftsleistung: „Das Team hat das Konzept von Trainer Jost Miltkau konzentriert umgesetzt.“ kim