Blauer Europa-Engel

■ Öko-Audit: Hamburger Übergangslösung

Ein neues Gütesiegel, „so eine Art blauer Engel Europas“, wie ihn Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) gestern bezeichnete, können Firmen erwerben, die sich freiwillig zur umweltgerechten Produktion und Arbeitsplatzgestaltung verpflichten. Das sieht eine „EG-Öko-Audit-Verordnung“ vor, die jedoch nicht pünktlich zum 13. April in nationales Recht umgesetzt wurde.

Hamburgs Umwelt- und Wirtschaftssenator erläuterten deshalb gestern die hiesige „Übergangslösung“: Danach müssen Betriebe, die das Umweltsiegel führen möchten, eine Umwelterklärung abgeben und sich einer Betriebsprüfung unterziehen, die ihr Umweltmanagement bewertet sowie Betriebsanlagen und Ausrüstungen untersucht. Die Umweltbehörde übernimmt dabei die Anerkennung unabhängiger Gutachter. Ziel ist, ein modernes Management in den Betrieben zu installieren. Dabei behilflich sein soll der Ratgeber „Öko-Audit“ der Wirtschafts- und Umweltbehörde. Dort allerdings sieht man dem neuen Siegel wegen des hohen bürokratischen Aufwands mit Skepsis entgegen. Auch gab der Umweltsenator zu bedenken, daß das Öko-Audit zwar zur „Goldgrube“ für Gutachter würde, deren Expertisen über 100.000 Mark kosteten. Ob die Umwelt wirklich profitiere, sei fraglich. hh