Schulhof zu kaufen

■ Fünf Quadratmeter pro Kind sind genug

Nicht gerade zur Freude der Eltern werden in Hamburg Schulgrundstücke im Umfang von 25.000 Quadratmetern verkauft. Damit will die Schulbehörde den von ihr geforderten Eigenanteil von 14 Millionen Mark am Ausbau der Kindertagestätten erbringen.

Die entsprechende Entscheidung des Senats sei bereits 1993 gefallen, erläutert Schulbehördensprecher Andreas Kuschnereit. Die Grundstücke – unter anderem an den Grundschulen Schimmelmannstraße und Hinsbleek in Wandsbek – seien ehemals für die Schulerweiterung reserviert worden, würden aber nach Erkenntnissen der regionalen Schulentwicklungsplanung bis ins nächste Jahrtausend nicht benötigt.

Protest ruft die nun erst bekannt gewordene Entscheidung vor allem an der Schule Hinsbleek hervor. Dort haben Eltern just in Eigeninitiative den betreffenden Sportplatz landschaftlich umgestaltet, um Platz für eine kindgerechte „aktive Pause“ zu schaffen.

Rein rechnerisch hätten die betreffenden Schulen immer noch Platz genug, sagt der Verwaltungsleiter der Schulbehörde, Hans Altendorf. Denn bei Schulneubauten sei es üblich, als „Richtwert“ fünf Quadratmeter Schulhoffläche pro Kind zu veranschlagen. Die Schule Schimmelmannstraße habe bei 340 Schülern mit den ihr verbleibenden 4000 Quadratmetern immer noch mehr als doppelt soviel.

Für den Richtwert gibt es keine wissenschaftliche Begründung; fast jede Schule liegt darüber. Laut Altendorf sollen mit der Durchsetzung dieses Werts weitere Haushaltslöcher gestopft werden: „Es gibt keine Pläne in diese Richtung.“ Beim jetzigen Verkauf handle es sich um eine einmalige Entscheidung. kaj