Nordirland: Die Gelegenheit nutzen

■ Nächste Woche hochrangige Gespräche Sinn Féin–London

Dublin (taz) – Die britische Regierung hat am Montag abend in direkte Verhandlungen auf ministerieller Ebene mit der IRA-Partei Sinn Féin eingewilligt. Was zu dem Meinungsumschwung geführt hat, ist unklar. Bisher hatte London auf „Ausmusterung“ der IRA-Waffen als Vorbedingung beharrt, während Sinn Féin darüber erst verhandeln wollte. „Die Regierung hat deutlich gemacht“, hieß es in einer Presseerklärung des Nordirlandministeriums, „daß der erste Punkt der Verhandlungen eine substantielle Diskussion über die Ausmusterung der Waffen sein muß – einschließlich der Art und Weise, wie das am besten zu geschehen habe.“

Der Termin steht noch nicht fest, doch ist damit im Laufe der nächsten Woche zu rechnen. Sinn- Féin-Vizepräsident Martin McGuinness sagte: „Wir müssen die Gelegenheit nutzen und so schnell wie möglich in die nächste Phase eintreten: Allparteiengespräche.“ Die Labour Party, die Dubliner Parteien und die nordirischen Sozialdemokraten begrüßten die Ankündigung. Ralf Sotscheck

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