Satisfikation

■ betr.: „Was lange gärt, wird gar“, taz vom 20. 4. 95

Das schreit nach Satisfikation: Es gibt das Kammerflimmern; das Kammergut; es gibt auch den Kammerherren; den Kammerjäger; einen Kammerknecht; den Kammerling; die schöne Kammermusik; den Kammersänger; den Kammergerichtspräsidenten; den Kammersee; die Kammerfestspiele; das Kammerwasser; und es gibt die Kammerzieler, aber es gibt auf gar keinen Fall: Bernd Kammer!

Fest steht auf jeden Fall: Diesen Artikel in der taz hat keine Jungfrau gesetzt [da hat er recht, die Säzzerinnen sind Fisch, Widder und Krebs. d.sin], dann wäre der Artikel ohne jeglichen Fehler; daß die taz nicht auf einem Gurkenhobel gedruckt, auf einer ausgelutschten Schnellpresse hergestellt wird, steht ebenso fest. Aber eine Leiche gibt es: Es wurde ein Wort beziehungsweise eine Zahl vergessen: die 19. (Niemetzstraße 19). Aber zum Glück wurden in dem Artikel keine Hurenkinder gezeugt: Es gibt keine Zeile am Kopf einer Spalte, die nicht bis zum Rand gesetzt ist.

Das mußte geschrieben werden: Bernd Kammer! Nein! Mit Schwarz-Kunst-Grüßen – jetzt aber richtig – Bernd Kramer