■ Mit dem Privatfunk auf Du und Du
: Weserwelle „fatal“

Als „medienpolitische Fehlentscheidung“ hat das DeutschlandRadio die geplante Ausstrahlung einer privaten und werbefinanzierten „Weserwelle“ in Bremen bezeichnet. Nach Ansicht von DeutschlandRadio-Intendant Ernst Elitz verstößt die Bremer Entscheidung gegen den Geist des Staatsvertrages aller 16 Bundesländer, die ein Signal für ein werbefreies, rein gebührenfinanziertes Radio setzen wollten. Es sei ein „fatales Mißverständnis“ des DeutschlandRadio-Staatsvertrages, das Angebot mit regionaler Werbung zu mixen, kritisierte Elitz am Sonnabend in einer Pressemitteilung.

Der Rundfunkausschuß der Bremischen Landesmedienanstalt hatte in der vergangenen Woche erstmals eine Sendeerlaubnis für privates Radio in Bremen gegeben. Danach soll spätestens vom 1. Februar 1995 an ein lokales Hörfunkfenster im Programm des Deutschlandfunks ausgestrahlt werden. Für die Bundesrepublik ensteht damit die bislang einmalige Situation, daß ein nationales Hörfunkprogramm ein eigenständiges lokales Fenster erhält, das von Privaten betrieben wird. Das Sendegebiet des neuen Hörfunksenders mit dem Namen „Weserwelle“ entspricht dem Sendegebiet von Radio Bremen. Zur Veranstaltergemeinschaft gehört neben der Stadtradio GmbH die Kreiszeitung Syke.

dpa