Griefahn klagt gegen Unbekannt

■ Strafanzeige wegen „Manipulationen“ an Expo-Dokumenten

HannoverDie wegen der „Familienfilz-Affäre“ unter Druck geratene Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) will Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Sie habe einen Rechtsanwalt beauftragt, entsprechende Schritte einzuleiten, sagte Griefahn. Die Staatsanwaltschaft solle klären, wie es zu der „Manipulation“ von der Presse zugespielten Unterlagen gekommen sei.

Griefahn hatte sich im Aufsichtsrat der Gesellschaft für die Expo 2000 für einen inhaltlichen Vorschlag des EPEA-Umweltinstituts ihres Mannes Michael Braungart eingesetzt. Ministerpräsident Schröder beauftragte den ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon mit der Aufklärung des Falles. Simon konnte keine Anhaltspunkte für die Anschuldigungen finden. Bei den auch von Simon erhobenen Manipulationsvorwürfen handelt es sich um eine Unterlage, bei der der befürwortete EPEA-Vorschlag für die Gestaltung der Expo und ein Finanzierungskonzept Braungarts zusammengefügt wurde. Durch die Zusammenfügung beider Papiere sei der Eindruck erweckt worden, Griefahn habe ihren Mann bevorteilen wollen. Griefahn hatte betont, von dem Finanzierungskonzept, das eine Vergütung in dreistelliger Millionenhöhe für EPEA vorsah, nichts gewußt zu haben. dpa