Jetzt sind Sie dran: Ergreifen Sie das Wort zu Johann Kresniks „Gründgens“ in der Volksbühne!

Gründgens. Das klingt nach Theaterschweiß und Ovationen, nach gestriegeltem Scheitel, nach vielen Masken und Schlüpfrigkeiten. Gustaf Gründgens. 1899 in Düsseldorf geboren, 1963 in Manila gestorben. Ab 1928 war er Schauspieler an den Reinhardt- Bühnen in Berlin, 1937 machten ihn die Nazis hier zum Staatstheaterintendanten. Als Januskopf ging er in die Theatergeschichte ein: Marionette vor der nazistischen Kulturfassade und gleichzeitig doch auch Helfer vieler Bedrängten während des Faschismus. Johann Kresnik, der im April „Gründgens“ im Schauspielhaus Hamburg herausbrachte, hat nach eigenen Angaben etliche Publikumszuschriften bekommen. Die einen würden ihm vorwerfen, daß er nicht gezeigt habe, daß Gründgens den Nationalsozialismus erfunden habe, die anderen, daß er keinen Kniefall vor der genialischen Persönlichkeit GGs mache. Wir hätten einige dieser Zuschriften gern abgedruckt, aber Kresnik willigte nicht ein. Gründgens war zwischen 1955 und 1963 Intendant des Schauspielhauses in Hamburg. Intendant der Volksbühne war er nie, die Inszenierung, die von heute bis 6. Mai und vom 8. bis 10. Mai dort gezeigt wird, könnte leidenschaftsloser aufgenommen werden. Was die Berliner ZuschauerInnen über die Art und Weise denken, in der Kresnik von Gründgens erzählt, interessiert uns aber dennoch nicht weniger. Gucken Sie und schreiben Sie – uns! Foto: David Baltzer/Sequenz