Swiss Sabena

■ Schweizer Fluggesellschaft kauft 49,5 Prozent der belgischen Konkurrenz

Brüssel (dpa) – Die schweizerische Luftfahrtgesellschaft Swissair und die belgische Sabena haben gestern einen Vertrag über die künftige Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Schweizer wollen 49,5 Prozent an Sabena übernehmen. Die Vereinbarung muß noch von der Europäischen Kommission gebilligt werden. Für die Swissair bedeutet der Schritt eine Verankerung innerhalb der Europäschen Union. Die Sabena hat mit einem starken Partner auch die finanziellen Möglichkeiten zur weiteren Konsolidierung.

Es handelt sich um den zweiten Versuch, mit dem die beiden Fluglinien mit zusammen rund 21.500 Mitarbeitern eine Verflechtung planen, wobei Markenzeichen und Management getrennt bleiben. Eine erste Vereinbarung war von der Kommission aus Wettbewerbsgründen nicht genehmigt worden. Sabena will nun die Personalkosten vor allem für die Piloten drastisch senken. Der belgische Staat als Hauptanteilseigner investiert dafür 1,5 Milliarden belgische Francs (72 Millionen Mark), ein Konsortium belgischer Anleger weitere zwei Milliarden Francs.

Die Mehrheit der Sabena- Gruppe, die im vergangenen Jahr 1,2 Milliarden Francs Verlust machte, bleibt mit 50,5 Prozent weiterhin beim belgischen Staat. Belgiens Verkehrsminister Elio Di Rupo sagte, er rechne in zwei bis drei Monaten mit einem positiven Bescheid der EU-Kommission.

Hannes Goetz, Präsident des Swissair-Verwaltungsrates, sagte, seine Fluglinie (Gewinn 1994: 23 Millionen Schweizer Franken) verstehe sich als weltweit tätiger Carrier. „Das Streckennetz soll Europa und nicht nur die Schweiz mit der Welt verbinden.“