Kommentar: Richtiger Weg
■ Leere Kassen brauchen gute Ideen
Wer kennt das nicht? Wer kennt nicht den Ärger, von Amt zu Amt geschickt zu werden? Wer kocht nicht vor Wut, wenn die Antwort auf einen Antrag lang und länger braucht? Wer könnte denen nicht mal..., wenn irgendwo in der Stadt ein Problem auftaucht, und sich unglücklicherweise erst die eine senatorische Dienststelle Nummer eins langwierig mit der Nummer zwei absprechen muß, von wegen der Kompetenzen, und das dauert.
Nein, der Verwaltung kann man trotz des vielfach vorhandenen guten Willens und des großen Engagements so mancher BehördenmitarbeiterIn nicht gerade nachsagen, daß sie besonders effizient oder gar bürgerfreundlich wäre. Daß nun wenigstens der Versuch gestartet worden ist, diese dicke Nuß zu knacken, das kann man nur loben. Und denen, die diesen Kraftakt vollbringen, einen langen Atem wünschen. Denn die Gegenkräfte drücken von vielen Seiten, beileibe nicht nur aus vielen Teilen der Verwaltung selbst. Neben den Kräften der Beharrung stehen noch die phantasielosen Sparorgiasten vom Schlage Rebers der Modernisierung im Wege. Wem nicht mehr zum Sparen einfällt, als „mal die Verwaltungen zu durchforsten“, der ist Meilen hinter der aktuellen Diskussion zurück, der muß sich fragen lassen, wo er denn sein betriebswirtschaftliches Know how gelassen hat. Denn merke: Leere Kassen brauchen nicht dumpfe Sparkommissare, sondern gute Ideen. Jochen Grabler
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