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■ PsychiatrieOpfer-Prozeß

Marburg (AFP) – Vor dem Landgericht Marburg hat gestern ein bundesweit bislang einmaliger Prozeß um eine Zwangseinweisung in psychiatrische Behandlung begonnen. Der Kläger war 1972 als 19jähriger in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und dort neun Jahre lang gegen seinen Willen festgehalten worden. Während seines Klinikaufenthalts mußte er insgesamt 2,3 Kilogramm Psychopharmaka schlucken. Verschiedene Gutachten gehen davon aus, daß psychische Störungen zumindest teilweise erst durch diese Behandlung entstanden. Der heute 44jährige fordert jetzt Schadenersatz in Höhe von 4,5 Millionen Mark. Der Landeswohlfahrtsverband Hessen, Träger der Klinik in Marburg-Cappel, hatte außergerichtlich Schadenersatz in Höhe von 360.000 Mark angeboten.

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