Also erst mal ganz einfach: Wie komme ich ins Internet?

Im Prinzip ist es ganz einfach mit dem Internet. Der Computer auf dem heimischen Schreibtisch sendet die eingetippten Daten oder Briefe über das Telefon an einen anderen Computer statt an den eigenen Drucker, das ist alles. Als Übersetzer zwischen der Festplatte und der Welt des Telefons funktioniert ein dazwischengestecktes Kästchen, das Modem. Ausgeschrieben heißt es „Modulator-Demodulator“ und verwandelt die Schrift auf dem Bildschirm in digitales Gepiepse, das Telefonzentralen und Rechner auf der ganzen Welt verstehen. Dieses piepsende Computer-Esperanto wandert dann durch die Leitungen des Internet bis zu der angegebenen Adresse und wird von einem zweiten Modem wieder zurückübersetzt.

Damit es beim Übersetzen und Versenden keine Schwierigkeiten gibt, muß jedes Datenpaket von einem Protokoll begleitet werden. Die Software für diese Protokolle wird von den Organisationen geliefert, die auch den Zugang zum Internet bereitstellen. Denn in das Netz einfädeln funktioniert nur an den Knoten – größere Computer, die von Software-Kennern gewartet und verwaltet werden.

Früher war das Internet ein kleines Städtchen. Heute ist es ein Moloch mit vielleicht fünfzig Millionen Nutzern. Es gibt keine zentrale Meldebehörde mit einem Verzeichnis aller Adressen. Nur einige Stadtteil-Initiativen regeln den Umgang in ihrem Viertel. Ist die Anschrift nicht exakt eingetippt, an die der PC die elektronische Post senden soll, kommen die Daten nicht an. Die Adressen sind teilweise ellenlang, teilweise rank und schlank wie bei der taz: „briefe?taz.de“ heißt sie – in das Konto „Briefe“ auf dem Rechner „taz“ in „.de“ (Deutschland) werden die Ergüsse geschrieben.

Wer über e-mail hinaus zur CybersurferIn mutieren, in die unzähligen Datenbanken und Diskussionsforen eintauchen will, sollte sich ein Hilfsprogramm wie „Mosaic“ oder „Netscape“ zulegen – und jemanden, der die Anfangsprobleme schon durchgestanden hat. Die Benimmregeln für elektronische Diskussionen heißen „Netiquette“. Sie sind einfach, aber wichtig und stehen in diversen Büchern über das Internet.

Die Preise für die Ausrüstung variieren stark. Wer alle Programme auf legalem Wege kauft und ein schnelles Modem sein eigen nennen will, muß ein paar hundert Mark hinblättern.

Wer vergibt Internet-Adressen?

Die StudentInnen der meisten Universitäten können gratis einen persönlichen e-mail- Anschluß am Uni-Rechenzentrum oder dem Fachbereich beantragen.

Andere Menschen müssen eine monatliche Grundgebühr von 20 bis 50 Mark an einen „Adressen-Provider“ bezahlen. Ideal ist ein Zugangs-Knoten im eigenen Ortsnetz, weil zusätzlich zur Grundgebühr ja noch die Telefonkosten für die Modem- Übertragung zum Rechner anfallen. Zwei Non-profit-Provider: Individual Network e. V., Scheideweg 65, Oldenburg, Tel. 0441-980 8557./ Sub-Netz e.V., Gerwigstr. 5, Karlsruhe, Tel. 0721-9661521.rem