Kommentar
: Klare Verhältnisse

■ Viererbande ab in die CDU

Was für eine Partei! Da gibt es einen SPD-Landesvorstand, dessen Herz für Rot-grün schlägt, aber das heißt gar nichts. Denn gleichzeitig gibt es eine Fraktion, in der mindestens vier GenossInnen sitzen, und an denen hängt das Schicksal der SPD. Diese Viererbande von Grobeckers und Kunicks Gnaden, blasse HinterbänklerInnen allesamt, entscheidet nun über das Wohl und Wehe nicht nur ihrer Partei, sondern der ganzen Stadt. Die Herrschaften können sich bequem zurücklehnen und den Daumen rauf oder runter machen. Und sollte die Partei doch Rot-grün probieren wollen – wenn der erste Senator keine Mehrheit kriegt, ist alles perdu.

Das ist das Dilemma der SPD: Die Bindekräfte sind mittlerweile so schwach, daß alles möglich scheint. Gleich im Dutzend haben die SPD-Heckenschützen in der Fraktion gesessen. Da werden sich doch auch in der neuen Fraktion ein paar finden lassen. Die SPD ist nicht zu beneiden. Egal, welche Regierungsoption sie wählt, die Partei wird's zerreißen. Damit ist kein Senat zu machen, und das in einer Situation, in der Bremen Stabilität bräuchte.

Ein Vorschlag zur Güte: Soll die Viererbande doch den Weg der Rebers oder Tuczeks gehen und gleich jetzt zu den Schwarzen oder Grauen wechseln. Die könnten mal beweisen, was sie draufhaben, und die SPD könnte sich endlich da regenerieren, wo sie hingehört. In der Opposition. Jochen Grabler