Kommt die Viertel-Verkehrsberuhigung?

■ Bauarbeiten im Herbst beendet / Neuer Senat könnte Durchfahrverbot verhindern

Eigentlich war die Fertigstellung pünktlich zum ursprünglich vorgesehenen Wahltermin im September geplant. Nun allerdings wird das Ende der Umbaumaßnahmen an Ostertorsteinweg und Vor dem Steintor mit dem Beginn der Regierungstätigkeit des neuen Koalitions-Senats zusammenfallen. Ob der dann tatsächlich wie geplant zum Jahreswechsel die Durchfahrt-Verboten-Schilder am Goetheplatz und an der Lübecker Straße hochklappt, das steht derzeit in den Sternen.

Schließlich laufen derzeit noch AnwohnerInnen-Klagen gegen die „Entwidmungsverfügung“, die aus dem zentralen Viertel-Verkehrszug eine „fußgängerzonenähnliche“ Straße machen soll, aus der jeder Durchgangsverkehr mit Einbahnstraßenregelungen und der Einkaufsverkehr durch die Abschaffung der allermeisten Parkplätze weitgehend heraugehalten werden soll. Und selbst wenn sich die Verfügung als juristisch wasserdicht erweisen sollte, ist sie das politisch noch lange nicht. Kaum vorstellbar, daß die CDU nicht versuchen würde, die umstrittene Verkehrsberuhigung im Viertel zum Gegenstand von Koalitionsverhandlungen mit der SPD zu machen.

Die nach gegenwärtigem Zeitplan bis Anfang Oktober abgeschlossenen Baumaßnahmen jedenfalls wären für einen weiterhin für den Autoverkehr durchgehend offenen Viertel-Verkehrszug kein Hindernis. „Die eigentliche Verkehrsberuhigung geschieht am Ende nur noch durch Verbotsschilder“, sagt Rainer Imholze, Sprecher von Bausenatorin Lemke-Schulte.

Weniger leicht wäre lediglich der bisher umgesetzte Teil des „Tausend-Pfähle-Programms“ rückholbar. Mit rund 250 Pfählen hat das Bauressort bereits in etlichen Nebenstraßen des Viertels das illegale Abstellen von motorisierten Blechkisten verhindert. Der Rest soll eigentlich bis zum Beginn der Verkehrsberuhigung an O-Weg und Steintor folgen, um die AnwohnerInnen vor dem schlimmsten Parkplatz-Suchverkehr zu schützen.

Geparkt werden soll dann von motorisierten EinkäuferInnen nur noch in der Theatergarage am Osterdeich, im Parkaus Lübecker Straße oder am Weserstadion. Von dort soll zu den Geschäftszeiten ein Shuttle-Service die Auto-Kundschaft ins Viertel schaffen. Die BSAG verhandelt zur Zeit mit Taxiunternehmen, wie dieser Service möglichst bequem und billig zu organisieren wäre. „Das Konzept ist aber noch nicht ausgereift“, weiß BSAG-Sprecher Lemmermann aus den Beratungen. Ase