Wedemeier: Rücktritt wegen Wischer

■ SPD-Spitzenkandidat fühlte sich von Parteispitze übergangen

Vier Wochen nach der Bürgerschaftswahl hat Klaus Wedemeier das Verhalten der SPD-Landesvorsitzenden Tine Wischer als wichtigen Grund seines Rücktritts bezeichnet. In einem Interview mit dem Weser-Kurier (Samstagsausgabe) beschwerte er sich darüber, daß er erst am Wahlsonntag um 17 Uhr von einer Sitzung des geschäftsführenden Landesvorstands erfahren habe, auf der bereits zwei Tage zuvor beschlossen worden war, eine rot-grüne Koalition anzupeilen.

„Es wäre sinnvoll gewesen, den Spitzenkandidaten zu einem solch wichtigen Thema einzuladen“, sagte Wedemeier, „schließlich hat er – jedenfalls nach meiner Auffassung – ein gewichtiges Wort mitzureden, wenn es um Koalitionen geht. Noch sinnvoller wäre es gewesen, vor der Wahl keine Festlegung zu treffen.“

In dem Interview kündigte Wedemeier zudem an, daß er sein Bürgerschaftsmandat niederlegen würde, sollte es zu einer rot-grünen Koalition kommen. „Ich werde auf keinen Fall gegen meine Partei votieren“, sagte er, „wenn man glaubt, Entscheidungen nicht mittragen zu können, muß man sein Mandat niederlegen.“ Den Grünen traue er nicht zu, so Wedemeier, „daß sie harte Entscheidungen wie zusätzliche Einspar-Beschlüsse während einer ganzen Legislaturperiode mittragen werden“. Ase