Unterm Strich

Andrzej Wajda hat mit den Dreharbeiten zu seinem neuen Film begonnen, was deshalb schon in diesem Stadium eine Meldung wert ist, weil es um die Haltung der polnischen Bevölkerung gegenüber dem Holocaust geht. Die Handlung, die dem Roman „Die Karwoche“ von Jerzy Andrzejewski folgt, spielt im April 1943 im Warschauer Ghetto. Während der Aufstand der ghettoisierten Juden gerade blutig niedergeschlagen wird, schaut bei Wajda der Großteil der polnischen Passanten mit Neugier, aber ohne besondere Teilnahme zu. In einem am Sonnabend veröffentlichten Interview der liberalen Zeitung Gazeta Wyborcza sagte Wajda, er sei sich im klaren darüber, daß dieser Film mit seiner Sicht der polnischen Geschichte „Diskussionen hervorrufen“ wird. „Wenn ich etwas von dem Film erwarte, so vielleicht nur, daß einige Zuschauer sich sagen, ich weiß nicht, wie ich mich damals verhalten hätte.“

Multimedia im Meldungssprech: Das Internet „revolutioniert auch das Medium Fernsehen“ (dpa). Anlaß: Jeder, der über einen Computer mit Modem verfügt, kann sich in Zukunft direkt an der Diskussionsrunde „Live aus dem Alabama“ des Bayerischen Rundfunks beteiligen. Mit dem „innovativen Ansatz“ will die Jugendsendung der „jungen Netzgemeinde“ eine direkte Beteiligungsmöglichkeit schaffen. Message oder Massage? lautet hier – nicht nur für die Korrektur – die Frage. Oder ist es Moussage?