Breite Plattform gegen Shell

■ Vorsichtige Boykott-Aufrufe gegen den Öl-Konzern

Sehr vorsichtig zwar, aber dennoch unmißverständlich hat sich der Magistrat der Stadt Bremerhaven gegen den Öl-Konzern Shell gewendet. Der Magistrat sieht in dem Versenken der Ölplattform Brent Spar ein „frühkapitalistisches Verhalten“. Er fordert die BürgerInnen auf, ihre eigenen Schlüsse für Kaufentscheidungen daraus zu ziehen. Bremerhaven will außerdem mit Nordsee-Städten und Gemeinden diskutieren damit diese die gleichen Appelle an ihre Bürger richten.

Bündnis 90/Die Grünen in Bremen Nord haben gestern an den Vorstandvorsitzenden der Shell Deutschland, Peter Duncan, geschrieben. Sie verurteilen aus den bekannten umweltpolitischen Apekten die Versenkung der verseuchten Plattform. „Was wäre, wenn Autofahrer ihren Restmüll auf Shell-Tankstellen abladen und dort verdünnen?“, fragen sich die Grünen.

Die Grünen in Bremen und Bremerhaven „äußern großes Verständnis für diejenigen Autofahrer und Heizölkonsumenten, die ihre Kraftstoffe nicht von Shell beziehen“. Und die „Praktische Solidarität von Volk zu Volk“ wollte gar ein Fax an den Konzern in London schicken, das jedoch stillgelegt wurde. Die Solis hoffen, daß Shell die AktionärInnen auf's Dach steigen, wenn die Kurse purzeln. ufo