Führungs-Trio der Bürgerschaft

■ Metz, Dittbrenner, Kuhn: mehr Kooperation und Parlaments-Service erwartet

Halten sich die ParlamentarierInnen an die Vorgaben ihrer Fraktions- und Parteiführungen, dann ist das am 4. Juli auf der konstituierenden Bürgerschaftssitzung zu wählende Präsidium komplett. Reinhard Metz (CDU), Claus Dittbrenner (SPD) und Hermann Kuhn (Grüne) sollen künftig die Parlamentssitzungen leiten und Arbeitgeber für die 72 MitarbeiterInnen der Bürgerschaft sein.

Zum sechsköpfigen Bürgerschaftsvorstand werden außer dem Präsidenten Metz und seinen beiden Vertretern noch je ein Abgeordneter von SPD, CDU und AfB als BeisitzerInnen hinzugewählt. Jedenfalls dann, wenn SPD und CDU nicht den vor vier Jahren von CDU, FDP und Grünen durchgesetzten Wechsel des Zählverfahrens von d'Hondt auf Hare-Niemeyer wieder rückgängig machen.

War die Bürgerschaft in den vorangegangenen 24 Amtsjahren des Präsidenten Dieter Klink vor allem eine One-Man-Show, erwarten sich die Abgeordneten von dem neuen Dreiergremium größere Kooperation und gegenseitige Vertretung. Persönliche Hindernisse stehen dabei nicht im Wege. Der 57jährige Metz gilt auch bei SPD und Grünen als fairer und kompetenter Abgeordneten-Kollege. Als Spitzenkandidat hatte er die Bremer CDU 1987 zwar mit 23,4 Prozent auf ihr magerstes Ergebnis seit 1959 gedrückt, im Haushaltsausschuß, dem Metz jahrelang als Bundestagsabgeordneter in Bonn angehörte und als Bürgerschaftsabgeordneter in Bremen vorsaß, bewies er jedoch große Sachkenntnis oft bis ins kleinste Detail.

Und die kann er nun auch im eigenen Haus anwenden. Schließlich ist der Bürgerschaftsetat in den letzten 25 Jahren von 4,1 auf 29 Millionen Mark weit schneller gewachsen als der Staatshaushalt insgesamt. Gleichzeitig ist die Parlamentsverwaltung noch weit entfernt von einer modernen „Service-Einrichtung für Abgeordnete und Bürger“, wie sie sich nicht nur ihr künftiger Vize Hermann Kuhn wünscht.

Den Posten des Bürgerschaftssprechers kann das neue Gremium sofort neu besetzen, denn seit der Wahl seines bisherigen Inhabers Hermann Kleen in die SPD-Fraktion ist er verwaist. Rechtlich unklar ist dagegen, ob auch Bürgerschaftsdirektor Rolf Lindhorn (60) wie ein Staatsrat als politischer Beamter in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werden könnte. Ase