„Sanierung mit Betonmischer“

■ BUND: Große Koalition plant umweltzerstörende Projekte

Bei den Koalitionsverhandlungen bleibt die Umwelt auf der Strecke, befürchten die Bremer Umweltverbände Aktionskonferenz Nordsee (AKN), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Gesamtverband Natur und Umweltschutz Unterweser (GNUU sowie der Worldwide Fund of Nature (WWF). Die Großkoalitionäre seien sich über eine ganze Reihe von umweltzerstörerischen Projekten einig: Dazu gehört der Ausbau der B 74, die Vertiefung der Außenweser, der Neubau eines Technologie-Parks in der Hemelinger Marsch und das Autobahnprojekt A 281. Straßenbau werde viel zu „leichtfertig mit Wirtschaftsförderung gleichgesetzt“. „Die Sanierung mit dem Betonmischer“ sei jedoch „ein teurer Irrweg“, kritisiert Martin Rode, Vorstandsmitglied der GNUU.

Besonders für die CDU sei Naturschutz offenbar immer noch „der wirtschafts-meuchelnde Alleinbösewicht.“ Die einfache Gleichung Gewerbefläche gleich Arbeitsfläche gelte jedoch nicht mehr. Gerade teure Großprojekte müßten stattdessen einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen werden, in der auch die Folgekosten für die Umwelt berücksichtigt werden. Natur- und Naherholungsräume dürften als „weiche Standortfaktoren“ in punkto Tourismusförderung nicht unterschätzt werden: „In einem Space-Park läßt sich schlecht picknicken.“kes