Protest gegen Sozialarbeit mit Skins

■ Demonstration in Delmenhorst gegen Jugendzentrum „Villa“

Mit einer kleinen Demonstration hat gestern das „Antifaschistische Bündnis Weser-Ems“ gegen das „Skin-Projekt“ in dem städtischen Delmenhorster Jugendzentrum „Villa“ protestiert. „Schluß mit der akzeptierenden Sozialarbeit für FaschistInnen! Mehr Förderung für emanzipatorische und internationale Jugendarbeit!“ hießen die Forderungen der 50 Demonstranten.

In der „Villa“ findet seit 1989 ein sozialpädagogisches Projekt statt, das versucht, Skinheads über Jugendzentrums-Angebote von gewalttätigen Aktionen abzubringen. Vorwurf der Demonstration: Durch das Angebot kostenloser Übungsräume würden dabei die Nazi-Bands Boots-Brothers, Schlachtruf und Froidenspender unterstützt. Jugendamts-Mitarbeiterin Marlies Lüdeke, seit 1991 Leiterin des Projekts: „Die Boots-Brothers üben schon seit über einem Jahr nicht mehr bei uns. Seitdem haben wir auch keinen Einfluß mehr auf ihre Texte. Schlachtruf ist eine Bremer Gruppe und hatte mit uns nie zu tun. Die Frauen-Rockband Froidenspender übt zwar wirklich hier, ihre Texte sind aber Sauflieder und keine Nazi- oder Gewaltsongs.“

Froidenspender sollen jedoch letztes Jahr zweimal auf Konzerten in Wilhelmshaven aufgespielt haben, die von bekannten Neo-Nazis organisiert wurden, hieß es gestern auf dem Protest-Flugblatt. Ase