: Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine
Alexis Sorbas Griechenland 1964, R: Michael Cacoyannis, D: Anthony Quinn, Alan Bates, Irene Papas u.a.
„Die Begegnung eines jungen englischen Schriftstellers mit einem mazedonischen Bergwerksarbeiter gibt Anlaß zur Gegenüberstellung zweier Lebensprinzipien, von denen das vitale das rationalistische in seinen Bann zwingt. Mit ausgezeichneten Darstellern und in kraftvollem Stil inszenierte Verfilmung eines Kazantzakis-Romans“ (Internat. Filmlexikon)Gondel
Aschenputtel R: Karin Brandauer
Karin Brandauers Version des Gebrüder Grimm-Märchens: Vor langer Zeit lebte ein Mann zufrieden und glücklich mit seiner Kernfamilie: Plötzlich erkrankt die Frau und stirbt. Nach einiger Zeit heiratet der Mann aufs neue. Damit beginnt das Leid des Mädchens, das von der bösen Stiefmutter und deren Töchtern in die Küche verbannt wird und den Namen Aschenputtel bekommt. Als ein junger Prinz einen Ball veranstaltet, auf dem er sich seine zukünftige Frau aussuchen möchte, darf Aschenputtel nicht mit ins Schloß. Sie muß in der Küche Linsen putzen. Erst ein verzauberter Haselnußbaum sorgt dafür, daß die beiden doch noch zusammenkommen. Atlantis
Bad Boys – Text siehe unter Harte Jungs
Betty und ihre Schwestern USA 1994, R: Gillian Armstrong, D: Winona Ryder, Susan Sarandon
„Dies ist bereits die dritte Adaption von Louisa May Alcotts klassischer Geschichte einer Familie in Neu-England, die sich durch harte Zeiten während des amerikanischen Bürgerkriegs kämpft. Ryder wirft sich in ihre Rolle der heißköpfigen Jo, bis zum Überlaufen erfüllt von Nervosität und erhoffter Leidenschaft. Armstrong zeigt eine dunkle Vision der March Familie, die auch deren transzendentalen Glauben mit einschließt. Zum Ende hin fühlte ich mich dann aber doch überhäuft von der schieren Tugend aller Beteiligten. Obwohl wunderschön anzusehen, ist der Film einfach zu sehr getränkt von der Milch der frommen Denkensart.“ (Time Out) Atlantis
Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Kroll
Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „ Wortmanns Film ist ein Sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenzen an das Deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achziger. Im Grunde ist „Der bewegte mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd-Film) Ut-Kino
Die Brady Family USA 1995, R: Betty Thomas, D: Sheely Long, Gary Coel
„Die Brady-Family - das sind Vater, Mutter, drei Jungen und drei Mädchen. Sie alle leben in ihrer kleinen Welt, die mitten in den wilden Siebzigern stehengeblieben ist – wohlgemerkt, wir befinden uns in den Neunzigern! Sie kleiden sich schrill-bunt, lieben sich über alles und machen sich höchstens Sorgen, von ihren Plateausohlen zu stürzen. Doch dann kommt ein böser Spekulant und will ihr „home, sweet home“ abreißen. In den USA war die Komödie ein Hit, allerdings kennt man dort auch die alte TV-Serie, auf der der Film beruht viel besser. Ob sich so viele Deutsche daran noch erinnern ?“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast
Butterfly Kiss Großbrittanien 1994, R: Michael Winterbottom, D: Amanda Plummer, Saskia Reeves u.a.
„Befremdliches Roadmovie auf den Autobahnen Nordenglands, das von der schönen und bedingungslosen lesbischen Liebesgeschichte zwischen einer Mörderin und einer Verkäuferin erzählt. Die naive Miriam will aus der unberechenbaren Eunice einen besseren Menschen machen. Dazu wird ihr nur eine Lösung bleiben, die sie mit aller Konsequenz ausführen wird.“ (tip)Filmstudio
Double Dragon USA 1994, R: James Yukich, D: Mark Dacascos, Scott Wolf u.a.
„Ein weiterer Film nach einem Videospiel. Ein Erdbeben hat Los Angeles zerstört. Durch die nachfolgende Flutwelle stehen ganze Stadtteile unter Wasser. Straßenbanden beherrschen die Metropole. Die verwaisten Brüder Jimmy und Billy Lee versuchen hier zu überleben. Von ihrer Pflegemutter erhalten sie eines Tages die Hälfte eines chinesischen Talismans, der magische Kräfte besitzt. Gangsterboss Koga Shuko besitzt die andere Hälfte, will aber den fehleden Teil an sich bringen, um dann über große Macht zu verfügen.“ (Bremer) UFA-Stern, UT-Kino
Drei Farben: Rot Frankreich 1994, R: Krzysztof Kieslowski, D: Irène Jacob, Jean-Louis Trintignant u.a.
Im dritten Teil der Kieslowski-Trologie über die Devise der Französischen Revolution geht es um Brüderlichkeit. Ein pensionierter, zynischer Richter und eine idealistische Studentin treffen aufeinander; daß bei dem ungleichen Paar dennoch so etwas wie Sympathie – sogar so etwas wie Brüderlichkeit – entstehen kann, macht Kieslowski überzeugender als in „Weiß“ und „Blau“ inszenatorisch deutlich. (Mu) Gondel
Dumm und Dümmer USA 1994, R: Peter Farrelly, D: Jim Carrey, Jeff Daniels
„Zwei Blödiane tölpeln sich zweitausend Meilen durch die USA, um einen dubiosen Koffer im Skiparadies Aspen abzuliefern. Peter Farrellys Film, der in den USA bereits über 110 Mio. Dollar einspielte, steht in der Tradition von „Waynes World“ und bedient sich auch bei Klassikern wie Laurel & Hardy und den Marx Brothers – ohne diese Vorbilder allerdings je zu erreichen.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast
Ed Wood USA 1994, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Martin Landau u.a.
„Daß bei dem historischen Edward D. Wood künstlerisches Wollen und kreativer Output in einem grotesken Mißverhältnis gestanden haben, dürfte als gesichert gelten. Der Schöpfer von inzwischen legendären Billigfilmen wie „Glen or Glenda“ und „Plan 9 From Outer Space“ ist als schlechtester Regisseur aller Zeiten in die Annalen eingegangen. Tim Burton hat aus der zwar denkwürdigen, keineswegs aber glamourösen Lebensgeschichte eines Kinobesessenen, der in Hollywood nie einen Fußbreit Boden gewann und seine letzten 20 Jahre mit dem Schreiben von Groschenromanen oder der Verfertigung von Pornofilmen verbrachte, eine Dekade herausgelöst: die Zeit, in der Wood...nun ja, seine größten Erfolge drehte. Mit seiner kontrastreichen Schwarzweiß-Fotografie und dem fast schon gleichförmig flüssigen, eleganten Rhythmus wirkt „Ed Wood“ bruchlos, stilsicher und handwerklich perfekt.“ (epd film)Schauburg
Eins, zwei, drei USA 1961, R: Billy Wilder, D: James Cagney, Horst Buchholz u.a.
Billy Wilders in Berlin gedrehte, aus vielen Witzen und ebenso vielen Plattheiten montierte, überaus temporeiche, grelle und makabre Farce, die ihre Handlung aus der „guten alten Zeit“ vor der Errichtung der Mauer bezieht. Die Tochter des Coca Cola-Chefs verliebt sich in der noch ungeteilten Stadt in einen aus dem Ostsektor stammenden Jungkommunisten, von dem sie schwanger wird und der nach der Heirat kapitalistisch „umgearbeitet“ wird wie ein Maßanzug. (Internat. Filmlexikon)Kino 46
Erdbeer und SchokoladeKuba 1993, R: Tomas Guiterrez Alea, Juan Carlos Tabia, D: Jorge Perugorria, Vladimir Cruz u.a.
Einen homosexuellen oppositionellen Lehrer und den naiven, regimetreuen Studenten führen die beiden kubanischen Regisseure in Havanna zusammen; entstanden ist eine melancholische Satire auf die Zustände in der letzten Diktatur Amerikas, die aber gleichwohl stets die tiefe Sympathie der Regisseure für ihre Heimat zeigt. Einer der wenigen, auch im Ausland erfolgreichen kubanischen Produktionen der letzten Jahre. (Mu)Cinema
Funny Bones Großbritannien 1994, R: Peter Chelsom, D: Oliver Platt, Jerry Lewis
Die Tränen eines Clowns gehören wohl zu den wirkungsreichsten Tricks der dramatischen Künste. In diesem Film gibt es gleich zwei von diesen weinenden Bajazzos: Jack ist von Natur aus so komisch, daß er eine Gefahr für seine Umwelt ist, und Tommy versucht mit allen Mitteln, das Publikum zum Lachen zu bringen, bleibt aber doch immer nur im Schatten seines Vaters: des erfolgreichsten Komikers von Amerika. Jerry Lewis wurde diese Rolle direkt auf den Leib geschneidert. Eine weitere Hauptrolle spielt Blackpool, der etwas heruntergekommenes englische Badeort, den der Regisseur mit wunderbar gespielten Originalen bevölkert, die nicht zu Typen reduziert werden, sondern durch Chelsoms liebevollen Blick lebendig werden. So hat dieser sehr komische Film auch eine seltene emotionale Wärme. (hip) Schauburg, Casablanca (OL)
Harte Jungs – Bad Boys USA 1995, R: Michael Bay, D: Martin Lawrence, Will Smith
„Actionkomödie um zwei farbige US-Comedy-Stars, die harten Thrill und wortlastige Verwechslungskomödie vereinen soll. Ein mißglückter Versuch, der das Dilemma eines ganzen Genres offenbart: zwischen irrwitzig schnellen Action-Teilen viel Handlungszeit überbrücken zu müssen.“ (Filmdienst) UT-Kino, Ufa-Stern
Im Sumpf des Verbrechens USA 1994, R: Arne Glimcher, D: Sean Connery, Laurence Fishburne
„Im letzten Drittel wird das Tempo des Films mit viel unzusammenhängenden Actionszenen angezogen, damit man nur ja die Löcher im Plot nicht bemerkt. Ed Harris als wahnsinniger Serial Killer kommt aus der gleichen Gußform wie Hannibal Lecter, während Connery und Fishburne sich genau so bekriegen wie Steiger und Poitier bei „In der Hitze der Nacht“. Aber im Gegensatz zu dem Filmklassiker weiß hier Regisseur Arne Glimcher nur wenig mit dem Drehort in einer Kleinstadt in den amerikanischen Südstaaten anzufangen.“ (Time Out) Ufa-Stern
I.Q. – Liebe ist relativ USA 1994, R: Fred Schepsi, D: Walter Matthau, Meg Ryan, Tim Robbins
Eine nette romantische Komödie, in der Walter Matthau als Albert Einstein den Kuppler spielt, der den netten Automechaniker Tim Robbins und die unsichere Akademikerin Meg Ryan zusammenbringt. Ganz auf Komik und Gefühle ausgelegt, erzählt uns dieser Film nichts über das Leben des Physikers im amerikanischen Exil - Einstein ist hier völlig auf die Ikone reduziert. Walter Matthau spielt ihn allerdings so schön, daß man dem Film seine Oberflächlichkeit gerne verzeiht. (hip) Ufa-Stern
Killing Zoe USA 1994, R: Roger Avcary, D: Eric Stoltz, Julie Delpy
„Was man dem Film zugute halten kan, ist, daß er seine Botschaft (Geld allein macht auch nicht glücklich etc.) nicht moralisierend vorträgt, sondern mit Karacho. Die zweite Hälfte des Films ist ein einziger großer, wilder Showdown aus Blutlachen und Pulverdampf. Das entschädigt nicht nur für die Langat,igkeit der ersten Hälfte; es gewährt auch tiefere Einblicke ins Innenleben der Charaktere als als die anfänglichen Drogenexzesse und Männergespräche. (taz)Modernes
Der König der Löwen USA 1994, R: Rob Minkoff
„Auch das neueste Produkt aus den Cartoon-Studios der Disney Fabrik ist für Superlative gut, räumte „The Lion King“ doch als einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten an den amerikanischen Kinokassen ab. Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurillen und witzig portraitierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“
(TV-Spielfilm) UT-Kino, Ufa-Palast
Legenden der Leidenschaft USA 1994, R: Edward Zwick, D: Brad Pitt, Anthony Hopkins
Ein grandioses Epos soll diese Mischung aus „Bonanza“ und „Vom Winde verweht“ unbedingt sein. Heraus kommt am Ende nur eines: Nichts ist langweiliger als ein Film über Männer, die sich wie Heilige aufführen und schließlich als Heulsusen enden. (hip) Modernes
Little Indian Frankreich 1994, R: Herve Palud, D: Thierry Lhermitte
„Im verflixten 14. Jahr nach der Trennung von seiner Frau will der Pariser Börsenmakler Stephane eigentlich nur die Scheidung durchdrücken. Doch die Ehemalige überrascht den Großstadtneurotiker mit einem gemeinsamen Sohn. Der Filius hat genug vom feuchtwarmen Dschungel und fährt mit Papa nach Paris. Dort nervt der Bonsai-Tarzan mit Vogelspinne, Pfeil und Bogen die Nachbarn und erklettert den Eifelturm so leichtfüßig, als wäre er eine Urwaldpalme. Schon über 7 Millionen Franzosen ergötzten sich an der beschwingten Sommerkomödie.“ (Der Spiegel) UT-Kino
The Mangler USA 1994, R: Tobe Hooper, D: Robert Englund, Ted Levine u.a.
„Tobe Hooper walzt eine Kurzgeschichte von Stephen King auf abendfüllende Länge aus. Abstruse Erklärungen über die Opfer, die die Reichen einer neu-englischen Kleinstadt einer vorsintflutlichen Wäschemangel in Gestalt 16jähriger Jungfrauen darbringen, treten dadurch in den Vordergrund. Die Maschine allerdings ist so eindrucksvoll, daß man um ihretwillen die Längen des Films durchsteht.“ (tip)UFA-Stern
Die Mediocren Deutschland 1995, R: Matthias Glasner , D: Jasmin Tabatabai, Dani Levi
Sie sind mittelmäßig, wissen aber immerhin das lateinische Fremdwort dafür ! Vier deutsche Mitglieder der inzwischen schon wieder fast aus der Mode gekommenen Generation X beweisen in dieser „neo-romantic-fast-food-comedy“ wie unattraktiv und langweilig man mit Anrufbeantworter und virtuellem Realitätsspielzeug vor sich hinleben kann. Während eine entsprechende amerikanische Zeitgeistkomödie mit „Reality Bites“ noch halbwegs treffend betitelt war, paßt auf diesen Nachzügler des Trends eher das Urteil „Reality Bores“. (hip) Atelier
Night Visions Can 1989, R: Marusia Bociurkiw, D: Monique Mojica, Kim Renders
Nea, eine alleinstehende und dazu arme Indianerin, muß fürchten, daß man ihr ihre Tochter wegnimmt. Morgan, eine engagierte lesbische Fotogafin, kommt mit der Zensurbehörde in Konflikt, die ihre erotischen Bilder beschlagnahmt. Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich. In einander überlagernden Ebenen von Drama, Dokumentation, Märchen und Theoriedebatte bildet der Film eine Allegorie auf rassische und sexuelle Diskriminierung.Kino 46
Outbreak USA 1995, R: Wolfgang Petersen, D: Dustin Hoffman, Donald Sutherland
In Wolfgang Petersens neuem Thriller über aus der Kontrolle geratene biologische Kampfstoffe kann man es wirklich mit der Angst bekommen, denn nichts, was er zeigt, wirkt besonders fantastisch oder unrealistisch. Die Story könnte morgen genauso in der Zeitung stehen. Anders als bei Petersens Erfolgsfilm „In the Line of Fire“ ist hier das Szenario wichtiger als die einzelnen Szenen, und manchmal artet der Film in eine von Hollywoods Materialschlachten aus. (hip)Ufa-Palast, Apollo (WHV)
Das Piano Australien 1992, R: Jane Campion, D: Holly Hunter, Harvey Keitel u.a.
„Der Film erzählt von der unüberwindlichen Fremdheit zwischen der stummen Pianistin Ada und Stewart, ihrem Ehemann, von der Anziehung, die sie Stewarts Nachbar Baines empfindet, und vom Verrat der Tochter. „Das Piano“ ist eine Art modernisierter Bronte-Roman, in dem Liebe Verzicht ist – nur daß hier, Neuseeland um 1850, die Männer verzichten. Lyrisch, ohne süß zu sein, repetitiv ohne Dringlichkeit. „Das Piano“ ist ein schöner Film, der ratlos läßt.“ (taz) Cinema
Der Priester Großbritannien 1994, R: Antonia Bird, D: Linus Roache, Tom Wilkinson
"Priest – ein Film über einen schwulen katholischen Priester, einen zweiten, alkoholsüchtigen, und einen weiteren, der mit seiner Haushälterin liiert ist - wurde mit Preisen und Protesten überhäuft. Der Film erzählt seine Geschichte melodramatisch, stellenweise humorvoll, im ganzen aber sehr gleichnishaft. Wie schon „Philadelphia“ geht auch „Priest“ ins Taschentuch. Im Gegensatz zu Hollywood zeigt die Regisseurin Antonia Bird sogar einen zwischenmännlichen Zungenkuß und einen weichgezeichneten Analverkehr.“ (taz) Schauburg, Apollo (WHV)
Rangoon USA 1995 R: John Boorman, D: Patricia Arquette, Frances McDormand u.a.
Nachdem die Militärdiktaturen Latein- und Südamerikas fast alle – wenigstens auf dem Papier – zu Demokratien geworden sind, bieten sich für das beliebte Genre „Naive Fremde im Kampf gegen das einheimische Böse“ Asien an, in diesem Fall: Rangoon, Hauptstadt von Burma. Eiegntlich wollte die amerikanische Ärztin nur mal ausspannen, doch dann gerät sie ins burmesische Oppositionellen-Milieu. Einige bessere Menschen kämpfen im Tempel&Regenwald-Ambiente mit viel Feuerwerk gegen ganz viele schlechte. (Mu)UFA-Palast. UT-Kino
Reservoir Dogs USA 1991, R: Quentin Tarantino, D: Harvey Keitel, Tim Roth, Steve Buscemi u.a.
„Nach einem mißglückten Raubüberfall belauern sich die überlebenden Mitglieder einer Gangsterbande gegenseitig, weil einer von ihnen ein Polizeispitzel sein muß. Die Atmosphäre angespannten Mißtrauens entlädt sich folgerichtig in einem Blutbad. Ein stellenweise furios inszeniertes, glänzend gespieltes pessimistisches Drama um Vertrauen und Verrat, das ebenso konsequent wie krass Gewalt und ihre Folgen vor Augen führt.“ (Internat. Filmlexikon)Atelier
Rob Roy USA 1994, R: Michael Caton-Jones, D: Liam Neeson, Tim Roth, Eric Stoltz
„Kurz vor der Reisewelle kommt ein pralles Kilt-und-Schwert-Spektakel in die Kinos, das durch die Kamera von Karl Walter Lindenlaub die Highlands von Schottland zum verlockenden Familenurlaub empfiehlt. „Rob Roy“ erzählt spannend und manchmal herzzerreißend episch die heroische Legende eines schottischen Freiheitskämpfers, der sich gegen den englischen Adel auflehnt. Liam Leeson spielt den Rächer für Ehre und Gerechtigkeit, Tim Roth den spitzzüngigen und hinterhältigen Engländer, für den man so ins Schwärmen geraten kann, daß sogar die guten alten Werte ins Hintertreffen geraten.“ (tip) City
Ronja Räubertochter Schweden/Norwegen 1984, R: Tage Danielsson, D: Hanna Zetterberg
Neben den Pipi Langstrumpf Filmen sicher die gelungenste Adaption eines Romans von Astrid Lindgren. Die Räuber sind lieb und dumm, die Landschaft richtig schön wild und Ronja ein pfiffige sowie durch und durch pazifistische Heldin. City
Snoopy USA 1971, R: Bill Melendez
Zeichentrickfilm um Charles Schultz' Knuffelfiguren, die „Peanuts“. Diesmal muß Charlie Brown einen Spielfilm lang auf seinen durchgeknallten und vergnügungssüchtigen Beagle „Snoopy“ verzichten, den es in die Sommerfrische treibt.Ufa-Palast
Spur der SteineZu den Ikonen der deutschen Filmgeschichte gehört das Bild der „Brigade Balla“, die in ganzer Leinwandbreite gegen die SED-Bürokraten anmarschieren. Natürlich wurde auch dieser systemkritische Film – mit dem noch jungen Manfred Krug – in der DDR verboten. Dabei ist er durch und durch witzig und schauspielerisch hervorragend besetzt. Auftakt zu einer Reihe mit Cinemascope-Filmen im Kino 46
Stargate USA 1994, R: Roland Emmerich, D: Kurt Russel, James Spader
„Regisseur Emmerich hämmert jedes Detail mit unnötiger Überdeutlichkeit ein. Es gibt einen blasierten Grundzug von unangenehmer Gönnerhaftigkeit, wenn Sklaven gegen ihre Herrscher aufgeputscht werden und dabei reagieren wie in der Fantasie eines amerikanischen Politikers von dankbaren Völkern der dritten Welt, die um militärische Hilfe betteln.“ (Sight and Sound) Ufa-Stern
Stirb Langsam: Jetzt erst recht USA 1995, R: John McTiernan, D: Bruce Willis, Jeremy Irons
„In den beiden ersten „Die Hard“ Filmen startete Bruce Willis immer als halbwegs ordentlich gekleideter Kerl, um dann als zerzupfter, blutender Held zu enden. In „Die Hard with a Venegance“ trägt er gleich zum Beginn ein schmutziges Unterhemd, wie um zu signalisieren: „Warum nicht gleich zur Verfolgungsjagd schneiden?“ Was die Fans erwarteten, und was dieser Film auch bietet ist pure Action mit noch größeren Explosionen und Stunts. Aber durch ein schwaches Drehbuch ist dies dennoch der schwächste von den drei „Die Hards.“ Was fehlt ist der selbstironische Witz der von Willis gespielten Filmfigur John McClane.“ (New York Times) Ufa-Palast, UT-Kino, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
Tank Girl USA 1995, R: Rachel Talalay, D: Lori Petty, Malcolm McDowell
„Die amerikanische Verfilmung eines britischen Unterground-Comics. Tank Girl stampft (und rollt mit ihrem Panzer) durch ein post-apokalyptisches Australien, begleitet von ihren Freunden, Kreuzungen aus Mensch und Känguruh. Lori Petty als erster Versuch Hollywoods, ein Riot Grrl auf die Leinwand zu bekommen. Schnelles, buntes, lautes Kino, das auch die Comic-fans nicht völlig enttäuscht. Mit ein wenig mehr Mut hätte „Tank Girl“ die „Barbarella“ der 90er werden können.“ (tip) City
Tommy Boy – Durch dick & dünn Europa, UT-Kino
Und täglich grüßt das Murmeltier D: Bill Murray, Andie McDowell
Eine der witzigesten Zeitreise-Storys der Filmgeschichte: Ein zynischer Medienmann, der Fernsehwetterfrosch Murray, wird jeden Morgen in den vorhergehenden Tag zurückgeworfen – Grund: Er soll's nochmal versuchen und besser machen, vor allem: ein besserer Mensch werden. Das klingt scheußlich moralinsauer. Aber der Film führt dabei so genau und witzig die kleinen und gemeinen Details unseres Alltagslebens vor, daß man alsbald mit dem tragischen Held mitleidet, der Jahr um Jahr denselben Tag durchleben muß.Und täglich grüßt das Murmeltier UFA-Stern
Vier Hochzeiten und ein TodesfallGroßbrittanien 1993, R: Mike Newell, D: Hugh Grant, Andie McDowell u.a.
„Vier Hochzeiten und eine Beerdigung bilden das Gerüst für eine Liebesgeschichte mit Verzögerungen und eine sanfte Satire auf die bessere britische Gesellschaft und ihre Rituale. Funkelnd das Drehbuch, voller witziger Dialoge, auch – wenn es die Situation erfordert – dramatischer Zuspitzungen.“ (epd film) Kino im Stadionbad
Die Verurteilten USA 1994, R: Frank Darabont, D: Tim Robbins, Morgan Freeman u.a.
Knastfilme – das sind brutale Wärter, sensible Insassen, die zerbrochen werden, Männerfreundschaften, unschuldig Verurteilte, Fluchtpläne und bei all dem so gut wie keine Frauen – wer will heute so was noch sehen? Aber hier ist ein Film, der sich an diese festgefügten Konventionen des Genres hält, und der Geschichte doch einen neuen, aufregenden Dreh gibt. Das ausgefuchste Drehbuch basiert auf einer Kurzgeschichte von Stephen King. Der groß aufragende Tim Robbins hat in seiner Rolle eine Kraft und Sanftheit, die dieses rein männliche Melodram nie in falsche Tonlagen abrutschen läßt. Er ist ein Opfer, das man niemals bemitleidet. Morgan Freeman ist ebenso brillant – seine Stimme erzählt die Geschichte, und sein poetischer sowie oft lakonisch-witziger Ton dabei hält den Film zusammen. Kino im Stadionbad
When Night is Falling Kanada 1994, R: Patricia Rozema, D: Pascale Bussieres, Rachael Crawford
Warum sollen nicht auch die Lesben ihren eigenen, gnadenlos kitschigen Liebesfilm haben, in dem eine schöne Frau der anderen sehnsüchtig in die Augen blickt, das „Coming Out“ einer protestantischen Lehrerin in den schönsten Bonbonfarben gefeiert wird, und ihre wild romantische Freundin in einem wild romantischen Zirkus ständig bei exotisch, grazilen Performances gezeigt wird ? Wer allerdings hofft, daß die Regisseurin von „I've Heard the Mermaids Singing“ hier auch etwas von dessen Leichtigkeit, Witz und Poesie entwickelte, wird schwer enttäuscht sein. (hip) Cinema, Gondel und Casablanca (OL)
Whooper Punch 777 Deutschland 1988, R: Jürgen Tröster, D: Burkhard Rönnefarth, Manfred Krug, Ben Becker u.a.
„Der kleine Sohn eines Sportjournalisten hilft seinem verreisten Vater aus der Patsche, indem er in das Hotelzimmer eines berühmten Boxers vordringt und mit ihm ein aufsehenerregendes Star-Interview durchführt. Eine Kinderkomödie, deren nette Ausgangsidee durch eine ungeübte, erzählschwache Idee zunichte gemacht wird.“ (Internat. Filmlexikon) Schauburg
Yankee Zulu Südafrika 1993, R: Gary Hofmeyr, D: Leon Schuster, Wilson Dunster u.a.
„Der Autor und Hauptdarsteller Leon Schuster hatte eine brillante Fernsehshow: die „versteckte Kamera“ Südafrikas. Danach machte der burische Komiker erfolgreich Komödien im eigenen Land. Doch seine Satire auf unverbesserliche Rassisten, dämliche Fernsehshows und die Affären des britischen Königshauses ist politisch zu flach, komödiantisch zu fett und darstellerisch zu ungehobelt.“ (tip)
Zauber eines Sommers USA 1995, R: Craig Bolotin, D: Juliette Lewis, C. Thomas Howell
„Die elfjährige Alice bewundert Sheryl, das Mädchen von gegenüber, die mit dem coolen Rick geht. Von „American Graffiti“ bis „Meerjungfraue küssen besser“ lassen alle Wir-werden-erwachsen-und-lernen-die-Liebe-kennen-Filme grüßen. Leider nur inhaltlich, nicht qualitativ. Bei Juliette Lewis muß man sich inzwischen fragen, ob sie nach „Kap der Angst“ nicht doch gewaltig überschätzt worden ist. Und C.Thomas Howell wünscht man in so manchen Momenten zurück in die Fänge des Highway-Killers „The Hitcher“.“ (TV-Spielfilm) City
Der Zaubertroll USA 1994
Zeichentrickfilm über einen kleinen Troll, der im New Yorker Central Park Zauberkunststücke vorführt.Ufa-Palast
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