Die Wasserqualität steigt

■ Berliner Wasser: Außer Aal sind alle Fische genießbar

Gifte, Altlasten und noch bestehende Einleitungen gefährden sowohl das Grundwasser als auch die Flüsse, Kanäle und Seen. Der Berliner Umweltatlas weist bis 1992 zum Beispiel extreme Belastungen mit dem Pflanzenschutzmittel DDT und dem Industriegift PCB in Teltowkanal, Havel und Spree nach. Zumindest die Konzentration von DDT im Wasser nimmt nach Informationen des Umweltsenators jetzt ab. Das Gift würde langsam abgebaut, andererseits immer seltener verwendet. Eine entscheidende Rolle spielt auch die Ausbaggerung giftigen Schlammes, wie sie im Fall der Berlin-Chemie am Teltowkanal praktiziert wird.

Eine Entspannung zeichnet sich außerdem bei der Einleitung von Stickstoff und Phosphor aus den Kläranlagen ab. Der Phosphorzufluß, der für Algenwachstum und schließlich das „Umkippen“ der Gewässer verantwortlich ist, liegt bereits heute unter dem ab 1998 gültigen EG-Grenzwert. Trotzdem sei noch ein „langer Weg“ zu gehen, bevor alle Berliner Gewässer wieder der Güteklasse II, als nur „mäßig belastet“, zugeordnet werden könnten.

Besser geht es den Fischen und damit auch den Menschen, die sie essen. Mit Ausnahme der Aale aus Teltowkanal und Unterhavel gibt es seit Mai 1992 keine Verkaufsverbote mehr. Von insgesamt 43 während der letzten 200 Jahre in Berliner Gewässern nachgewiesenen Fischarten leben noch 32.

Trotz aller Verbesserungen ist aber auch heute noch 30 bis 40 Prozent des Grundwassers durch Altlasten potentiell gefährdet, teilen die Wasserbetriebe mit. Die mitunter besorgniserregende Qualität des Grundwassers schlägt nicht auf das Trinkwasser durch, das an Spree und Havel durchweg die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung einhält. Hannes Koch