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: Helmut Thoma startet rhetorische Offensive

Frankfurt (AP) – RTL-Geschäftsführer Helmut Thoma wiederum verhält sich im nahenden Sommerloch völlig typisch. Mit gewohnt starken Worten kanzelt er das System der deutschen Filmförderung ab. Es sei ebenso verknöchert wie das der ehemaligen Sowjetunion. In einem Interview mit der Fachzeitschrift Filmecho/Filmwoche sagte Thoma, „daß das bestehende System total abgeholzt und durch etwas Neues ersetzt werden müßte“. Die bisherigen Reformversuche seien „Lippenbekenntnisse“.

Thoma äußerte die Befürchtung, daß weiterhin Filme produziert würden, „die allein die Mitwirkenden bereit sind anzuschauen – und das auch nicht immer“. Die bisherige finanzielle Beteiligung am Etat der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin in der Gesamthöhe von etwa fünf Millionen Mark sei verlorenes Geld. Er drohte damit, „daß es kein Geld mehr gibt, wenn die FFA nicht reformiert wird.“ Der RTL-Chef, der naturgemäß einen ganz privaten Zugang zum Zusammenhang von Kunst und Kunstförderung hat, will sich notfalls bis zur Europäischen Kommission durchklagen.