Kommentar: Menschenrechte egal
■ Abschiebehäftlinge verschaukelt
Wer hätte das gedacht: Da schleppt sich ein liberaler Innensenator in einem Senat mit Beteiligung von Grünen und SPD mit eden unhaltbaren Zuständen im Abschiebeknast ab – und kommt und kommt nicht zu Potte. Da urteilen die RichterInnen vom Landgericht, die Zustände ließen sich nicht mit Artikel eins, Grundgesetz vereinbaren, zu deutsch: Verstoß gegen die Menschenwürde – und ein paar Häftlinge werden verlegt, doch das Grundübel bleibt. Jede Nachfrage provoziert schulterzucken. es ginge halt nicht anders. Plötzlich kommt ein CDU-Innensenator, der als scharfer Hund gilt, und das erste, was der Mann lösen will, das ist das Problem Abschiebeknast. Die Leutre müssen unter menschenwürdigeren Bedingungen untergrbacht werden, und zwar schnellstens.
Sollte Borttscheller mit seinen Verlegungsplänen für den Abschiebeknast tatsächlich erfolgreich sein, sollte er tatsächlich ein paar Mark für die Menschenwürde herausrücken, dann ist das ein nachträglicher Schlag ins Gesicht der Ampelisten. Das kann nur heißen, daß denen die Menschenrechte egal waren, wegen ein paar Mark. Daß das Grundgesetz wurscht war, wenns was kostet. Waren ja meistens nur Schwarze betroffen.
Wäre schön gewesen, wenn der Borttscheller-Vorstoß ein SPD-Grüne-FDP-Vorstoß gewesen wäre. Schön für Bremen und für die Betroffenen. Jochen Grabler
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