Unterm Strich

Die Filme, die in die Kälte kamen: Das nationale Film- und Tonarchiv Australiens (NFSA) prüft die Möglichkeit, seine wertvollsten Bestände in der Antarktis zu lagern. Wie der NFSA—Direktor Ron Brent (Spar?! hoho!) am Montag in Canberra sagte, ist die trockene Kälte insbesondere für die alten Nitratfilme ideal, um den altersbedingten Zersetzungsprozeß des Materials zu verlangsamen. Für die materialgerechte Lagerung in Australien gibt das Archiv zur Zeit jährlich Hunderttausende australischer Dollar für Energie, Klimaanlagen und Wartung aus. „Die Alternative ist, einen Container in der Antarktis aufzustellen, und die ist es wert, geprüft zu werden.“ Der Einfall kam einem Angestellten in der Kaffeepause. Auch ohne Kaffeepause schlagen wir spontan vor, zumindest die Kulturredaktion unter oder wenigstens in den Berliner Schlachtensee zu verlegen. Kühl lagern sollte man womöglich auch die Hirnregionen der beteiligten Redakteusen, für die Nachwelt.

Ein Schiffswrack aus dem 3. Jahrhundert haben Archäologen vor der kroatischen Insel Hvar entdeckt, ein zugegebenermaßen etwas seltsamer Ort für solcherlei Ausgrabungen, zur Zeit. Jedenfalls barg man also ein 25 Meter langes Boot mit Amphoren und Keramikgefäßen sowie die Überreste eines Mosaiks, mit dem wahrscheinlich die Schiffsküche geschmückt war. Ausgrabungsleiter Marinko Petric teilte mit, daß die Gefäße offenbar zur Aufbewahrung von Wasser und Öl genutzt wurden. Erste Hinweise auf das Wrack hatten kroatische Fischer gegeben. Die Gegend ist übrigens sowieso voll die Fundgrube für Archäologen: über 800 wertvolle Orte soll es dort geben, darunter 130 unter Wasser.

Aus der erst im Jahr des 334. Geburtstages Henry Purcells, dessen 400. Todestag in diesem Jahr begangen wird, entdeckten Cembalokomposition in Purcells Handschrift macht nun der Cembalist Davitt Moroney bei Virgin Classics eine CD. Frage: Wie alt wurde Purcell?