Durchsetzung für Humanität

■ Bremer Grüne fordern militärischen Schutz für BosnierInnen

Der Eroberungsfeldzug der bosnischen Serben hat die Bremer Grünen aus dem Sommerschlaf gerissen. Gestern veröffentlichte die Grüne Bürgerschaftsfraktion einen Appell an Klaus Kinkel und den UN-Beauftragten Yasushi Akashi. Den sollen möglichst viele Menschen an die beiden Politiker faxen. Darin fordern die Grünen die „politische und militärische Garantie“ der „Schutzzonen“ und die „Durchsetzung des freien Zugangs für humanitäre Hilfstransporte“. Im Klartext: Jetzt soll das Militär eingreifen. Genau das war bei den bislang Grünen so umstritten, wie kaum eine andere Frage.

Gleichzeitig hat sich die „Brücke der Hoffnung“ zu Wort gemeldet. Die hatte erst vor einigen Wochen eine Hilfsaktion für das mehr als drei Jahre lang einsgeschlossene Srebrenica gestartet. Gestern ging der erste Bremer Hilfstransport ab, nach Tuzla, wohin sich in den letzten Tagen viele Menschen geflüchtet haben. Den Vertriebenen aus Srebrenica sollen die Hilfsgüter auch nach dem serbischen Angriff zugute kommen – „so lange dies noch geht“, schreibt die Bremer Hilfsorganisation. „Denn die serbischen Eroberer haben angekündigt, daß sie ihren bestialischen Siegeszug fortsetzen werden.“ Fax Akashi/UN-Headquarter Zagreb: 00385-41-176709; Fax Kinkel: 0228-172845; Kto. Brücke der Hoffnung: 1186618, BLZ 29050101 J.G.