: Deutsche Gründlichkeit fehlt
■ betr.: „Vom Kollektiv zur Zwangs familie“, taz vom 6. 7. 95, „Sozial politischer Amoklauf“, taz vom 10. 7. 95
Bei dem Referentenentwurf vermisse ich die deutsche Gründlichkeit. Ist es nicht einfacher und eine weitere Entlastung für die Sozialhilfekassen, wenn grundsätzlich alle Bewohner eines Hauses (einschließlich Reihen- und Hochhäuser) füreinander aufkommen? Die Mieter können sich dann auch zum Beispiel die Kosten für Pflegefälle teilen. Bei mehreren älteren Nachbarn im Haus kommt da sicherlich einiges zusammen.
Wem das nicht paßt, kann ja in ein Haus/eine WG mit Millionären ziehen (Hausbesetzungen? Nur mit Millionären zusammen!). Es reicht nicht, sich von den Leuten im Haus die Arbeitsbescheinigung vorzeigen zu lassen. Heute kann jeder arbeitslos werden und je nach „Marktwert“ in die Sozialhilfe reinrutschen. Sollen doch die Armen unter sich bleiben. Ghettos sind schön ... Angelika Hamlaoui, Münster
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