Moschee angezündet

■ Gebäude bei Osnabrück abgebrannt / Motiv offenbar Ausländerfeindlichkeit

Osnabrück (AP) – Beim zweiten offenbar ausländerfeindlichen Brandanschlag in Niedersachsen binnen 24 Stunden haben unbekannte Täter in der Nacht zum Freitag eine türkische Moschee in Bohmte bei Osnabrück stark beschädigt. Verletzt wurde niemand, wie Polizeisprecher Claus-Peter Meyer in Osnabrück mitteilte. Hinweise auf die Täter lagen zunächst nicht vor. Es werde in alle Richtungen ermittelt, sagte der Sprecher. In der Nacht zum Donnerstag war in Neu Wulmstorf das Haus einer Familie aus dem früheren Jugoslawien durch einen Brandanschlag zerstört worden.

Den Angaben zufolge entdeckten Passanten um 00.20 Uhr das Feuer in dem dreistöckigen Gebäude, in dem neben der Moschee auch ein türkischer Lebensmittelladen sowie drei Wohnungen untergebracht sind. Eine der Wohnungen stand leer, in einer anderen wohnte ein Pastor, der zum Tatzeitpunkt aber nicht zu Hause war, in der dritten Wohnung lebte eine vierköpfige türkische Familie. Diese konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Gefahr hat für sie zu keinem Zeitpunkt bestanden“, sagte Meyer.

Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand laut Angaben der Polizei rasch löschen. Dennoch dürfte laut Meyer der Sachschaden mindestens 100.000 Mark betragen. Bei der anschließenden Untersuchung des Tatortes entdeckten die Beamten an mehreren Stellen Mineralwasserflaschen, die mit einem benzinähnlichen Gemisch gefüllt waren. Auch bei dem Brandanschlag in Neu-Wulmstorf hatten die Täter Brandbeschleuniger eingesetzt. Das Haus wurde in der Tatnacht mit rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Parolen besprüht.

Landesinnenminister Gerhard Gogowski äußerte sich sehr besorgt über die beiden Anschläge. Es werde intensiv ermittelt, um Täter wie Hintergründe aufzuklären. Es gebe zu den Anschlägen keine Bekennung. Ministeriumssprecher Volker Benke verwies darauf, daß die Gesamtzahl der ausländerfeindlichen Straftaten in Niedersachsen stark zurückgegangen sei.