■ Kinderzirkus
: Bloßer Spaß oder hartes Training

Der „Juxirkus“

Der „Juxircus Schöneberg“ wurde 1987 von Mitarbeitern des Pestalozzi-Fröbel-Hauses gegründet. Als Projekt für die sogenannten Lückekinder (zu alt für Kindergarten oder Hort und zu jung für das Jugendfreizeitzentrum) bekommt er jährlich rund 210.000 Mark vom Bezirksamt Schöneberg.

Seit 1995 hat der „Juxirkus“ die Kiez Oase e. V. als freien Träger. Der „Juxirkus“ beschäftigt 7 ABM-Kräfte (1 Hausmeister, 1 Tischler, 1 Elektriker, 4 Trainer). Gleichzeitig sind diese Arbeitsbeschaffungs- auch Qualifizierungsmaßnahmen, die das Land Berlin ebenfalls fördert.

Das Zelt in der Hohenstaufenstraße faßt rund 100 Personen. In wechselnden Probenzeiten nehmen rund 200 Kinder im Alter von 9 bis 17 Jahren aktiv am Zirkusleben teil. Rund zwei Drittel kommt direkt aus Schöneberg. Ein Zehntel der Kinder stammt aus ausländischen Familien.

Der Zirkus „Cabuwazi“

Der Kinder- und Jugendzirkus Treptow/Kreuzberg „Cabuwazi“ wird seit März 1994 durch den Kinderring Berlin e. V. und dem Verband der Kinder- und Jugendprojekte unterstützt. Insgesamt sind 40 ABM-Kräfte (14 TrainerInnen in Kreuzberg, 22 in Treptow, insgesamt 6 PädagogInnen) und 5 LKZ-Kräfte (dreijähriger Lohnkostenzuschuß vom Arbeitsamt und dem Land Berlin) hier beschäftigt.

Der Zirkus „Cabuwazi“ hat zwei Zelte, ein großes (300 Personen) in der Bouchéstraße in Treptow und ein kleineres in Kreuzberg (Wiener- Ecke Ohlauer Straße). Seit kurzem gibt es noch eine dritte Initiative in der Turnhalle am Baumschulenweg. Rund 300 Kinder von 8 bis 15 Jahren aus Treptow, Kreuzberg und Neukölln nehmen am Zirkusleben teil. Der Ausländeranteil ist besonders in Kreuzberg sehr hoch.

Der „Springling-Zirkus“

Der „Springling-Zirkus“ wurde vor drei Jahren vom Förderverein Springpfuhlhaus e. V. ins Leben gerufen. Im Jahr 1992 genehmigte ihm der Senat Fördermittel aus dem Experimentierfonds. Er bekam 70.000 Mark für das Zelt, den Wohnwagen, die Licht- und Musikanlage. Ab August 1993 gab es dann 40.000 Mark für Material, Miete und Versicherung aus dem Fonds „Jugend mit Zukunft“. Die drei MitarbeiterInnen (professionelle ArtistInnen) werden über ABM-Maßnahmen finanziert.

Voriges Jahr beantragte der „Springling-Zirkus“ zusätzlich zwei, in diesem Jahr vier weitere ABM-Stellen, um durch KostümbildnerInnen und Schneiderinnen entlastet zu werden. Doch beide Anträge wurden abgelehnt. Ende des Jahres läuft die bisherige Förderung durch das Programm „Jugend mit Zukunft“ aus.

Das Bezirksamt Marzahn will den Zirkus weiterführen. Wie er finanziert werden soll, ist bisher allerdings noch ungeklärt.

In das Zelt in der Alfred-Döblin-Straße passen 300 Personen. An den täglichen Trainingsstunden nehmen rund 90 Marzahner Kinder im Alter durchschnittlichen Alter von 10 bis 16 Jahren teil. Ausländische Kinder sind hier eher die Ausnahme. Anja Sieber