Unterm Strich

Wir wollen schon einmal ein bißchen die Vorfreude anheizen: Der Direktor der 52. Filmfestspiele in Venedig, Gillo Pontecorvo, hat am Freitag das Programm des Festivals vom 30. August bis zum 9. September bekanntgegeben. (Wir werden ausführlich berichten.) Um den „Goldenen Löwen“ konkurrieren 16 Produktionen aus 13 Ländern: „In the Bleak Midwinter“ von Kenneth Branagh (Großbritannien), „Sin remitente“ von Carlos Carrera (Mexiko), „La cérémonie“ von Claude Chabrol (Frankreich), „Pasolini: un delitto italiano“ von Marco Tullio Giordana (Italien), „Guantanamera“ von Tomas Guitierrez Alea und Jean-Carlos Tabio Rey (Kuba), „Der Totmacher“ von Romuald Karmakar (Deutschland), „Maborosi no hikari“ von Hirokazu Koreeda (Japan), „Clockers“ von Spike Lee (USA), „A Comedia de Deus“ von Joao Cesar Monteiro (Portugal), „Cardiogramma“ von Darezhan Omirbaev (Kasachstan), „Nothing Personal“ von Thaddeus O'Sullivan (Irland), „The Crossing Guard“ von Sean Penn (USA), „Diario di un giovane povero“ von Ettore Scola (Italien), „De vliegende hollander“ von Jos Stelling (Niederlande/Belgien), „L'uomo delle stelle“ von Guiseppe Tornatore (Italien), „Cyclo“ von Tran Anh Hung (Vietnam/Frankreich).

Jede Eintrittskarte für ein öffentliches Theater in Niedersachsen und Bremen kostet nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler durchschnittlich 142 Mark an Steuergeldern. Die Subventionen für die großen Bühnen hätten sich innerhalb von 15 Jahren von 122 Millionen Mark pro Jahr auf 280 Millionen Mark mehr als verdoppelt. Die Theaterbetriebe müssen wirtschaftlicher arbeiten und geringere Zuschüsse erhalten, forderte der Bund der Steuerzahler am Freitag in Hannover. Während das Schloßtheater Celle mit 56 Mark pro Ticket auskomme, sei ein Besuch beim Niedersächsischen Staatstheater in Hannover mit 190 Mark gefördert worden. Am teuersten sei für die öffentlichen Haushalte mit 285 Mark eine Theaterkarte in Bremen. Die Berechnungen basieren auf den Daten der Spielzeit 1992/93.

Ganz im Sinne des Steuerzahlerbundes und seiner Kunstauffassung dürfte es sein, wenn der Musical- Produzent Friedrich Kurz nach einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ weiter darauf besteht, in den Kreis der Bewerber für das Schiller Theater aufgenommen zu werden. In einem Schreiben an Kultursenator Ulrich Roloff-Momin vom Freitag habe er mit seinem Partner Roland Berger diese Bitte „nachdrücklich“ ausgesprochen und Vorwürfe gegen die Art, wie das Bewerberverfahren betrieben wurde, erhoben, berichtete die Zeitung am Sonntag. Trotz einer Ablehnung des vorliegenden Pachtvertrags für den Konzertmanager Peter Schwenkow durch die Berliner Finanzverwaltung sollen die Verhandlungen mit Schwenkow weitergeführt werden.