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: Nie war es so wertvoll wie heute

Mit der vierten Edition hat sich das „Jahrbuch Fernsehen“, gemeinsam herausgegeben vom Adolf-Grimme-Institut, dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik und dem Katholischen Institut für Medieninformation, endgültig zum unentbehrlichen Nachschlagewerk etabliert (endgültig, weil endlich auch mit Register versehen).

Unverändert gegenüber den früheren Ausgaben sind die einführenden Essays, die „Kleine Konfliktchronik“ der deutschen TV-Landschaft von Knut Hickethier und Dietrich Leders amüsant-süffisante „Chronometrische Anmerkungen“ zum vergangenen Fernsehjahr sowie die gut sechs Dutzend ausgewählten Kritiken der bedeutendsten Sendungen des Jahres 1994.

Sein Wachstum auf den Umfang von annähernd 500 Seiten verdankt das Jahrbuch nicht zuletzt einem nochmals ergänzten, nunmehr über 200 Seiten umfassenden Serviceteil. Die 21 Rubriken geben nicht nur Übersichten über sämtliche Fernsehsender (inklusive Zahlen und Fakten), Tages- und Wochenzeitungen sowie die Fachpresse, sondern bieten auch einen detallierten Überblick über Produktionsfirmen, Fernsehpreise, Konferenzen und Festivals sowie Einrichtungen für die Aus- und Weiterbildung im Medienbereich. Desgleichen wird natürlich auch der diesjährige Adolf-Grimme-Preis ausführlich dokumentiert.

Die acht einleitenden Essays bieten unter anderem: einen gattungsgeschichtlichen Streifzug durchs Genre der TV-Movies, eine Beschreibung der jüngsten Bemühungen um eine qualitative Zuschauerforschung, eine Hommage an das frühere ARD-Vorabendprogramm des WWF („Intermezzo“), einen Aufsatz über den Strukturwandel der deutschen Programmpresse sowie ein Porträt des verstorbenen Fernsehregisseurs Axel Corti, der in diesem Jahr für sein letztes Werk „Radetzkymarsch“ postum einen Grimme- Preis erhielt.Tilmann P. Gangloff

„Jahrbuch Fernsehen“. 487 Seiten, 34,80 DM. Zu beziehen über das Adolf-Grimme-Institut, Postfach 1148, 45741 Marl.