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Vorschlag

■ „Dressaster“ in der Arena: ein Mode-Experiment

Wer behauptet, die Bewohner dieser Stadt hätten in Sachen Mode etwas zu bieten, kommt entweder aus der Provinz oder lügt. „Dressaster“, ein Team von zehn jungen Modedesignern, wollen diesen Mißstand mit ihren Kollektionen, die sich an den Stil der dreißiger und achtziger Jahre anlehnen, beseitigen. Die enorme Popularität der Designer-Gruppe (2.500 Besucher bei der letzten Show) resultiert vor allem aus dem Konzept „Party statt Messe – Show statt Schau“. Mit begleitenden „Klangvariationen und Lichtobjekten“ erhält sie Performance-Charakter. Die Musikauswahl reicht von Techno über House bis zu deutschen Schlagern der dreißiger Jahre. Katja Birkle, eine der OrganisatorInnen des Dressaster, sieht das Modespektakel vor allem idealistisch: „Auf die potentiellen Träger der Modelle nehmen wir keine Rücksicht. Wir wollen in erster Linie Kicks geben.“ Frank Johst wider-Foto: Veranstalter

spricht dem vehement: „Na-

türlich will ich verkaufen. Irgendwann will man ja auch mal von dem leben, was man macht.“ Seine Kreationen sind bereits ab 250 Mark zu haben.

Grundverschieden wie ihre Einstellungen zu Kommerz und Erfolg sind auch die Modelle der einzelnen Künstler: Da haben wir die für jede Gelegenheit geeigneten, mit Totenköpfen und Monstern bemalten Seidenhemden der Susa F. oder die Gummiwear von Regine Strohhäusl. Sie möchte das in der Sado-Maso- Szene gängige Material auch für den alltäglichen Einkaufsbummel etablieren. Absolut tragbar ist auch die tiefdekolletierte Abendgarderobe aus Schlangenleder-Imitat von Katja Birkle.

Einige Stücke dürften nur schwerlich den Weg in die Läden finden. So beispielsweise die Männerschürzen aus zerfetzten Hardcore-T-Shirts von Louise Blank, dem Kücken der Designerriege. Auch Volker Lelek, der seine Herrenkollektion beim letzten Mal unten ohne präsentierte, dürfte heute für weitere Überraschungen gut sein. Im Anschluß an die Modenshow sorgen eine Fashion-Performance von Captain SpaceSex sowie die Turntablearbeit von DJ Der Würfler für zeitgemäße Unterhaltung. Kirsten Niemann

„Dressaster“ – Modenschau in der Arena, Eichenstraße 4, Treptow. Einlaß ab 21.00 Uhr, Eintritt 20 DM, erm. 15 DM.

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