Steffis Leiden

■ 20 Millionen Schwarzgelder gesucht / Warum hilft denn Boris Becker nicht?

Berlin (taz) – Wie unsolidarisch von Tenniszar Boris Becker und Flitzerkönig Michael Schumacher, der armen Steffi nicht zur Seite zu stehen, wo doch die Steuerfahnder wie verrückt nach den zur Seite geschafften Steuermillionen suchen! Die beiden sollten ihr solidarisch Exil in Monaco anbieten und sie bei Zitronensorbet darüber aufklären, daß Pappi Grafs Oberblödheit nur darin besteht, anständig zu scheinen, wo er doch nicht anständig ist. Hätte er sich gleich wie die Schlauberger Boris und Michael ein Steuerparadies als Wohnsitz gesucht, dann müßte er jetzt nicht im Knast von Hohenasperg darben und Steffi nicht, wie im ARD-Interview, weinen.

Und während die Familie Graf leidet, Bild die Alkoholabhängigkeit von Peter (morgens Cognac, mittags Kirschwasser, abends Champagner) enthüllt, knallen die Nachrichtenmagazine Spiegel und Focus immer neue gemeine Facts auf den Tisch. Die Hamburger berichten von einem „schwarzen Konto“ in Liechtenstein, auf dem „weit über 20 Millionen Mark“ eingezahlt und wieder weggebucht worden sind. Ein über den Globus verteiltes Firmennetz habe dafür gesorgt, daß das schwarze Geld versteckt bleibe. Und ganz fies unter die Gürtellinie zielen die Münchner. Peter Graf habe sich bis heute geweigert, eine Ehren- und Reinwascherklärung für seine Tochter zu unterschreiben. Weil er dies nicht tue, mache er indirekt auch Steffi für alle Schweinereien verantwortlich. Immerhin, ein Hoffnungsschimmer leuchtet in Rüsselsheim. Opel-Manager Hans Wilhelm Gäb, so meldet Focus, steht als Krisenmanager und Ratgeber treu und fest an Steffis Seite. Na dann... Anita Kugler