■ taz intern
: Ditfurth, Spiegel & taz

Der Lübbe-Verlag sputet sich. Vorfristig, schon „in diesen Tagen“, wird Jutta Ditfurths Krimi „Blavatzkys Kinder“ in die Buchläden kommen – der Vorabdruck in der taz hat heftige Nachfrage ausgelöst. Selbst die Filmrechte am Schmöker sind bereits verkauft, und der WDR kam vergangene Woche in einer Besprechung der taz- Folgen zum Schluß: „Fundamentalismus ist gleich Comic- Strip. Batwoman Ditfurth forever.“

Mit dem heutigen Tag endet die Verlags-Sperrfrist für Rezensionen, und der Spiegel war ganz fix: Unter dem Titel „Im Netz der Bösböcke“ schreibt Wiglaf Droste über „die Autorin, die zwischen Jutta Courage und Kassandra Cotton schwankt“. Sein Fazit: Wolfgang Schuler, der das Buch für die taz kürzte, gebühre „für diesen Akt der Gnade der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“. Am Samstag bereits hat Spiegel-Kulturist Hellmuth Karasek in der taz begründet, warum er den Roman richtig „flott und spannend“ findet, kurz: „linke Kolportage“.

Wer sich neu in den Fortsetzungs-Krimi einblenden möchte, erfährt hier...

WAS BISHER GESCHAH:

Budapest ist ein Schmelztiegel, in dem die Grenzen der alten Weltordnung verschwimmen. Hier kreuzen sich die unterschiedlichsten Lebenswege. Soliza kommt auf dem Westbahnhof an: Die 19jährige Roma wurde aus ihrem Dorf in Rumänien vertrieben. Ein Fremder aus Deutschland verspricht ihr ein wenig Geld und für ihren Sohn rosige Zeiten – doch der wird entführt. Soliza beschließt, ihm nach Deutschland nachzureisen. Auf halbem Weg landet sie in Ungarns Hauptstadt.

Und Miriam Kern? Die will in Budapest einen sorglosen Urlaub verbringen. Doch beim Stadtbummel wird sie Zeugin eines Verbrechens: Sie sieht, wie auf offener Straße eine junge Frau brutal zusammengeschlagen wird. Miriam nimmt das Opfer (Soliza) mit ins Hotel. Zusammen mit Robert, einem Hamburger Journalisten, beschließt sie, für die völlig erschöpfte Soliza die Spur des kleinen Rjako aufzunehmen. Eine Spur, die zurück nach Deutschland führt.

Paul aus der Antifa-Szene, der sich auf den digitalen Datenautobahnen zwischen den Ländern auskennt, findet weitere Hinweise. Hinter dem Kinderhandel scheint mehr zu stecken als ein Einzelschicksal. Denn auf einem abgeschiedenen Landgut betreibt die Organisation, eine faschistische Sekte, ein Verkaufslager für Organe geraubter Kleinkinder...

Die 25. Folge von „Blavatzkys Kinder“ steht heute auf Seite 16