Mut zur Zivilcourage -betr.: Wie könnten die Menschen in Bosnien geschützt werden? Wine bittere Pille für Pazifisten." vom 8.8.1995

Betr.: „Wie könnten die Menschen in Bosnien geschützt werden? Eine bittere Pille für Pazifisten.“ v. 8.8.

Nicht zur obigen Frage habe ich einen Debattenbeitrag übernommen. Die Bremer Redaktion hat nach meiner Reaktion auf den vorangegangenen Artikel von Klaus Jarchow „Pazifistische Lebenslügen“ gefragt. Dem habe ich meine Lebenserfahrungen entgegengesetzt.

Und dazu gehört nun weiter ein nicht-seperatistisches Denken etwa nur an die bosnische Bevölkerung, an die bosnischen Soldaten, sondern ein friedenschaffendes Verhalten gegenüber allen Leidtragenden des Balkankrieges. Ich möchte Mitmenschen von der Kraft des Pazifismus, vom Mut zur Zivilcourage überzeugen.

Gegenwärtig treten Mitglieder der Bundesregierung bis hin zum Bundeskanzler für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus jugoslawischen Kriegsgebieten ein und unterscheiden nicht etwa: Bosnier dürfen in die BRD, Serben und Kroaten aber nicht. So unterschiedslos verhalte ich mich bei der Kriegskraftzersetzung der Militärs.

Erinnern wir uns an Bert Brecht: „Soldaten schießen einander, Feldherrn grüßen einander“. Zuletzt grüßten sich die Kriegsherren Tudjman und Izetbegovic bei der Verleihung des höchsten kroatischen Ordens an den Bosniaken. Und der lehnte nicht dankend ab.

Rudolf Prahm