Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

A

Antartica Projekt Deutschland 1988, R: Axel Engstfeld

Dokumentarfilm über die erste Antarktisexpedition von Greenpeace, die 1986 wegen extremsten Eisbedingungen abgebrochen werden mußte. Eine Reise zum entlegensten Kontinent der Erde in die bedrohte Zukunft der letzten Wildnis. Kino 46

Asterix erobert Rom Frankreich 1975, R: Rene Goscinny, Albert Uderzo

„Asterix und Obelix lösen zwölf von Cäsar gestellte Aufgaben und zwingen ihn so zur Abdankung. Dritter filmischer Aufguß der beliebten Comic-Serie. Am witzigsten in den parodistischen Spitzen auf die heutige Zeit.“ (Rowohlt Film Lexikon) Atlantis

B

Batman Forever USA 1995, R: Joel Schuhmacher, D: Val Kilmer, Nicole Kidman, Tommy Lee Jones, Jim Carey

„Joel Schumachers ,Batman Forever' ist der Tiefpunkt eines Hi-Tech-Zyklus, der 1978 mit „Superman“ begann. Es ist etwa so unterhaltsam wie ein Videospiel, das man über die Schultern des Spielers ansieht; der Film ist ohne jeden Witz, ohne erzählerischen Sog und emotionale Kraft. Tim Burton hatte bei seinen ersten beiden Batmanfilmen noch eine persönliche Vision, auch wenn sie bedrückend und düster war. ,Batman Forever' fingiert dagegen nur sein Interesse an den Fragen der Dualität und der dunklen Seiten der menschlichen Natur. Tatsächlich gibt es kaum eine Seite von Val Kilmer, von zweien ganz zu schweigen. Er ist einfach nur blaß – egal ob er nun den Millionär/Playboy Bruce Wayne oder sein verbrecherjagendes Alter Ego hinter einer Gummimaske spielt. Seine romantische Begegnung mit Nicole Kidman ist etwa so prickelnd wie ein Wortwechsel zwischen einem älteren Kunden und der Kassiererin eines Supermarktes.“ (Observer)Ufa-Palast, UT-Kino

Betty und ihre Schwestern USA 1994, R: Gillian Armstrong, D: Winona Ryder, Susan Saradon

„Dies ist bereits die dritte Adaption von Louisa May Alcotts klassischer Geschichte einer Familie in Neu-England, die sich durch harte Zeiten während des amerikanischen Bürgerkrieges kämpft. Ryder wirft sich in die Rolle der heißköpfigen Jo, bis zum Überlaufen erfüllt von Nervosität und erhoffter Leidenschaft. Zum Ende hin fühlte ich mich aber doch überhäuft von der schieren Tugend aller Beteiligten. Obwohl wunderschön anzusehen, ist der Film einfach zusehr getränkt von der Milch der frommen Denkungsart.“ (Time Out) Modernes und Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshsn.)

Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Kroll

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „ Wortmanns Film ist ein Sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenzen an das Deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achziger.“ (epd-Film) UT-Kino

Bunte Hunde Deutschland 1995, R: Lars Becker, D: Oana Solomonescu, Peter Lohmeyer

„In Lars Beckers zweitem Kriminalfilm geht es um drei Autoschieber, von denen einer zum Verräter wird und zwei auf der Strecke bleiben. Die lakonische Gangstergeschichte, die mit einem routinierten Autoklau beginnt, endet, ganz auf der Höhe der Zeit, mit einer hitzigen Geiselnahme und der anschließenden Flucht vor der Polizei. Becker hat ein sicheres Gespür für Dialoge, Timing, Musik und für eine suggestive Inszenierung. Dazu kommt mit Peter Lohmeyer, Til Schweiger, Jan-Gregor Kemp und Christian Redl eine erstklassige Besetzung.“ (tip) Filmstudio, Apollo (WHV) und Casablanca (OL)

C

Casper USA 1995, R: Brad Silberling , D: Christina Ricci, Eric Idle

„Casper ist ein Mischmasch aus Live-Action und Animation, ein morphologisch extravagantes Märchen mit all den ausgefallenen Tricks, die in „Jurassic Park“ und „Roger Rabbit“ entwickelt wurden. Die Formen fließen ineinander, alles ist eine Frage der Möglichkeiten. Nicht nur die Filmzitate und Star-Cameos weisen über den Film hinaus. Die Marketing-Strategen von Universal scheinen mit einigen Action-Sequenzen der Produktion die neuste Studio-Tour vorzubereiten. Dennoch ist dieser synthetische Kinderfilm nicht ohne Charme: Er ist so schön kurzlebig wie eine Seifenblase, so süß und wunderbar wie eine riesige Portion Zuckerwatte.“ (epd-Film) UT-Kinocenter, Ufa-Palast

Commitments Irland 1991, R: Alan Parker, D: Robert Arkins, Michael Ahern

„Alan Parker verdirbt die Sache nicht. Er ist eigentlich schon zu alt für den Soul und zu jung zum Sterben, und mit Musikfilmen (Fame, The Wall) hatte er bisher wenig Glück. Hier beweist er nun ein sicheres Gespür für Klangfarben und Rhythmen, Harmonien und Mißklänge. Kaum zu glauben, daß die Darsteller fast ausnahmslos Laien sind, so nahtlos ist der Übergang von der eigenen Spielfreude zu der der Figuren.“ (taz) Filmstudio

Congo USA USA 1995, R: Frank Marshall, D: Dylan Walsh, Laura Linney, Tim Curry u.a.

Wenn Michael Crichton zur Feder greift, reiben sich die Produzenten die Hände. Action-Abenteuer-Spezialist Frank Marshall („Überleben“, „Arachnophobia“) griff auf einen bereits vor 15 Jahren verfaßten Roman Crichtons zurück. Die Story ist schnell erzählt: Eine Forscherexpedition sucht im afrikanischen Urwald nach einer sagenumwobenen, untergegangenen Stadt. Doch statt auf Schätze stößt der bunt zusammengewürfelte Trupp auf allerlei Hindernisse wie böse Nilpferde und einen kriegerischen Urwaldstamm und schließlich auf hochintelligente, aggressive Affen. Im Grunde sieht das Ganze aus wie ein Schnellschuß im Spielberg-Stil, familiengerecht zurechtgeputzt, jederzeit austauschbar und ohne rechte Phantasie. Ein Dschungelbuch für Arme. (Bremer) Europa, UT-Kino

Crimson Tide USA 1995, R: Tony Scott, D: Denzel Washington, Gene Hackman

„Geradezu idealtypisch sind zwei Männer gegenübergesetzt, deren Konfrontation von Anfang an unvermeindlich erscheint. „Top Gun“ unter Wasser – diese Befürchtung erfüllt sich dabei glücklicherweise nicht. (epd-Film)Ufa-Stern, UT-Kinocenter und Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshsn.)

D

Don Juan De Marco USA 1994, R: Jeremy Leven, D: Johnny Depp, Marlon Brando, Faye Dunaway

Schönster Eskapismus, bei dem die Flucht in eine Traumwelt selbst zum Thema wird. Ein junger Amerikaner mit spanischem Akzent und Kostüm wird von einem Psychiater behandelt: Er glaubt, der größte Liebhaber der Welt zu sein. Seine Phantasiewelt ist so poetisch und sinnlich, daß er den abgebrühten Seelenklempner und den Zuschauer schnell davon überzeugt, daß es sich in solch einem Wahn viel besser leben läßt als in der schnöden Realität. Johnny Depp spielt diesen Traumtänzer mit viel Charme und Witz. Aber die Sensation des Films ist, daß der alte, fette und nuschelnde Brando scheinbar ohne jede Anstrengung noch viel verführerischer wirkt als sein junger Co-Star. (hip) Schauburg, UT-Kino

Dumm und Dümmer USA 1994, R: Peter Farrelly, D: Jim Carrey, Jeff Daniels

„Zwei Blödiane tölpeln sich zweitausend Meilen durch die USA, um einen dubiosen Koffer im Skiparadies Aspen abzuliefern. Peter Farrellys Film, der in den USA bereits über 110 Mio. Dollar einspielte, steht in der Tradition von „Waynes World“ und bedient sich auch bei Klassikern wie Laurel & Hardy und den Marx Brothers – ohne diese Vorbilder allerdings je zu erreichen.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

E

Ed Wood USA 1994, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Martin Landau u.a.

„Tim Burton hat aus der zwar denkwürdigen, keineswegs aber glamourösen Lebensgeschichte eines Kinobesessenen, der in Hollywood nie einen Fußbreit Boden gewann und seine letzten 20 Jahre mit dem Schreiben von Groschenromanen oder der Verfertigung von Pornofilmen verbrachte, eine Dekade herausgelöst: die Zeit, in der Wood ...nun ja, seine größten Erfolge drehte. Mit seiner kontrastreichen Schwarzweiß-Fotografie und dem fast schon gleichförmig flüssigen, eleganten Rhythmus wirkt „Ed Wood“ bruchlos, stilsicher und handwerklich perfekt.“ (epd film) Atelier

F

Farinelli Belgien 1994, R: Gerard Corbiau, D: Stefano Donisi, Jeroen Grabbe

„Um den mystischen Glamour des legendären Kastraten Farinelli (1705 bis 1782) dreht sich dieser opulente Spielfilm, der den Farinelli zwar mediengerecht verfälscht und die Historie effektvoll zurechtbiegt, aber auch ein sehenswertes Bild vermittelt von der Faszination eines Phänomens und von der Epoche, die es anhimmelte. Corbiaus Reißer verschafft einen kurzweiligen Einblick in barockes Entertainment und das theatralische Leben seines größten Verführers.“ (Der Spiegel) Gondel, City und Casablanca (OL)

Eine französische Frau Frankreich/Großbritannien/Deutschland 1995, R: Regis Wargnier, D: Emmanuelle Beart, Daniel Auteuil, Heinz Bennet

„Die 19jährige Französin Jeanne heiratet am Vorabend des zweiten Weltkrieges den jungen französischen Offizier Louis. In die Rolle der geduldig wartenden Soldatengattin und Mutter kann sie sich schlecht fügen. Als sie sich leidenschaftlich in den Deutschen Mathias verliebt, muß sie sich zwischen Pflicht, Familie und Lieben entscheiden. Das mit historischen Bezügen angelegte Liebesdrama leidet streckenweise an seiner allzu grandiosen Inszenierung. Platte Momente wechseln mit eindringlichen. Letztere verdankt der Film vor allem einer idealen Rollenbesetzung. Bei Emmanuelle Beart in dieser Rolle werden Erinnerungen an Jeanne Moreau und Truffauts „Jules et Jim“ wach. Einem solchen Vergleich hält Wargniers Film jedoch in den wenigsten Momenten stand.“ (Zoom) City

G

Das Geisterhaus Deutschalnd/Dänemark/Portugal 1993, R: Bille August, D: Jeremy Irons, Meryl Steeep, Glen Close

„Bernd Eichinger hat Pakete dieser Art in Serie zusammengeschnürt. Die von ihm betreuten Literatur-Adaptionen verbanden immer kulturelles Hintergrundrauschen mit inhaltlicher Schlichtheit. Aber am „Geisterhaus“ bestürzt doch die Unverfrorenheit, mit der der Film über sein zeitgeschichtliches Sujet hinweggeht und die Erinnerung an reales Leid auslöscht.“ (epd-Film) UT-Kinocenter

H

Harte Jungs – Bad Boys USA 1995, R: Michael Bay, D: Martin Lawrence, Will Smith

„Actionkomödie um zwei farbige US-Comedy-Stars, die harten Thrill und wortlastige Verwechslungskomödie vereinen soll. Ein mißglückter Versuch, der das Dilemma eines ganzen Genres offenbart: zwischen irrwitzig schnellen Action-Teilen viel Handlungszeit überbrücken zu müssen.“ (Filmdienst) UT-Kinocenter, Ufa-Stern

Herzog Ernst Deutschland 1993, R: Lutz Dammbeck

„In seinem Zeichentrickfilm „Herzog Ernst“ schickt der Maler und Grafiker Lutz Dammbeck einen kleinen Blechkameraden in den wundersamen Orient. Eine Geschichte reich an Poesie und faszinierenden Bildern, mit subtilem Humor erzählt. Gags á la Walt Disney wird man nicht finden, aber auch nicht vermissen.“ (Herdis Pabst) Kino 46

Highway 61 Kanada/Großbritannien 1991, R: Bruce McDonald , D: Valerie Buhagier, Don McKellar

Von Thunder Bay, Ontario, bis New Orleans, Louisiana, zieht sich der legendäre Highway 61. Man kann gut nachempfinden, mit welcher Sehnsucht ein kanadischer Kleinstadtfriseur davon träumt, dieser Straße, die vor seinem Laden beginnt, in einem 63 Ford Galaxy bis zum Ende zu folgen. Regisseur Bruce McDonald ist auch Kanadier, und seine Kamera blickt genauso erstaunt und aufgeregt wie sein ruhiger, kleiner Held auf das Amerika, das sich vor ihm auf dem Highway entfaltet. Die Story ist gut erzählt, aber dennoch Nebensache: Ein Sarg wird auf dem Dach des Autos durchs ganze Land gefahren (keck bei den „Leningrag Cowboys“ abgekupfert), ein abgebrühtes „bad girl“ schmuggelt Drogen in der Leiche und ein Mr. Skin, der sich für den Teufel persönlich hält, verfolgt die Filmhelden. Das ist manchmal spannend und meistens komisch, aber doch nur ein Vorwand, um dieses Auto und diese Kamera durch Amerika rollen zu lassen. Die Straße spielt die Hauptrolle - und ihre Musik, denn „Highway 61“ verläuft auch durch die Geschichte von Rock, Folk, Jazz und Blues. (hip) Kino 46

K

Kleine Giganten USA 1995, R: Dwayne Dunham, D: Rick Moranis, Ed O'Neill

„American Football begeistert die Amerikaner immer noch - und nicht nur die großen! Ausgerechnet Rick Moranis, selbst nicht gerade hochgewachsen, soll eine Football-Mannschaft von Dreikäsehochs zum Erfolg führen. Außerdem mit von der Party: Ed O'Neill, besser bekannt als Al Bundy. Nette Warnerkomödie.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

Kleine Morde unter Freunden GB/Schottland 1993, R: Danny Boyle, D: Kerry Fox, Christopher Eccleston u.a.

Als drei schottische „Yuppies“ einen Geldschatz finden, hält in ihrer Wohngemeinschaft der Horror Einzug in Gestalt einer verwesenden Leiche und zweier Killer, die die Beute brutal für sich beanspruchen. Boyles exzentrisches Kinodebüt ist mehr als eine makabre Kriminalkomödie, im Grunde ist es ein entlarvendes Psychogramm einer Gesellschaft, in der Opportunismus, Habgier, Gemeinheit, Gewalt und Lüge das Leben bestimmen. (tip) Cinema, City

Der König der Löwen USA 1994, R: Rob Minkoff

„Auch das neuste Produkt aus den Cartoonstudios der Disney- Fabrik ist für Superlative gut, räumte „The Lion King“ doch als einer der erfolgreichsten Filme aler Zeiten an den amerikanischen Kinokassen ab. Einen Großteil seines Charmes verdankt er den skurrilen und witzig portraitierten Randfiguren. Und deren Kapriolen entstehen nach wie vor in Handarbeit.“ (TV-Spielfilm) City, UT-Kino und Lindenhof-Lichtspiele (Wildenshsn.)

L

Leon – Der Profi Frankreich 1994, R: Luc Besson, D: Jean Reno, Gary Oldman

„Nikita ist wieder da! Nur heißt sie Mathilda und ist erst zwölf Jahre alt. Der französische Kultregisseur Luc Besson bedient sich für „Leon“ im eigenen Werk. Seine Titelfigur, der milchtrinkende, schweigende Hitman Leon, ist eine Weiterentwicklung des, ebenfalls von Reno gespielten „Nettoyageurs“ in „Nikita“. Und die kleine Mathilda ist eine jüngere Ausgabe der Punkerin Nikita. Bessons Film, komplett in New York gedreht, räumte in Frankreich und den USA kräftig ab.“ (TV-Spielfilm) Modernes

N

Nightwatch – Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Borneahl, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia

„Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedahl die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Gondel

O

Outbreak USA 1995, R: Wolfgang Petersen, D: Dustin Hoffman, Donald Sutherland

In Wolfgang Petersens neuem Thriller über aus der Kontrolle geratene biologische Kampfstoffe kann man es wirklich mit der Angst bekommen, denn nichts, was er zeigt, wirkt besonders fantastisch oder unrealistisch. Die Story könnte morgen genauso in der Zeitung stehen. Anders als bei Petersens Erfolgsfilm „In the Line of Fire“ ist hier das Szenario wichtiger als die einzelnen Szenen, und manchmal artet der Film in eine von Hollywoods Materialschlachten aus. (hip)Ufa-Stern

P

Power Rangers USA 1995, R: Bryan Spencer, D: Karan Ashley, Johnny Yong

„Wenn die Worte „Go, go, Power Rangers!“ nicht die TV-Titelmusik in ihrem Kopf klingeln lassen; wenn sie fragen müssen, was ein Zord ist, dann haben die Power Rangers ihren Haushalt verschont Wenn Sie aber wissen, daß Tommy der weiße Ranger und Billy der blaue Ranger ist, werden sie wohl auch im Kino nicht an den „Power Rangers“ vorbeikommen. Der Film mag ihnen Kopfschmerzen verursachen, schon wenn sie nur daran denken, wieviel neues Spielzeug er massenhaft in die Welt setzen wird, aber ihr fünfjähriger Sohn wird ihn wahrscheinlich unwiderstehlich finden – und das mehr als einmal!“ (New York Times) UT-Kino

Pulp Fiction USA 1994, R: Quentin Tarantino, D: John Travolta, Bruce Willis, Harvey Keitel, Uma Thurman / Originalfassung mit Untertiteln

„Daß da ausgerechnet Quentin Tatantino laxer und gefährlicher Umgang mit Gewalt vorgeworfen wird, ist absurd: von Oliver Stones dumpf gespreizter, schockgeiler und schmierig koketter Verhunzung des Tarantino-Drehbuchs „Natural Born Killers“ trennen „Pulp Fiction“ Welten.“ (Thomas Klingenmeier) Cinema und Apollo (WHV)

R

Die Reise des Captain Fracassa Italien/Frankreich 1991, R: Ettore Scola, D: Massimo Troisi, Ornella Muti

„Der neue Ettore Scola ist ein harmloses Kostümschinkchen zu Lande. Und wer da ins Abenteuer sticht, ist ein kleines Comedia-dell' Arte-Trüppchen im 17. Jahrhundert, landläufig abgehalftert. Das ist wieder so ein Film, den man, wegen eventueller Liebenswürdigkeiten, mögen sollen muß: weil am Anfang zierlich ein zinnoberroter Vorhang aufgeht, weil die Komödianten so bunt sind, so bunt; weil so blutleer, also grau, das Volk ist, speziell damals in seinem grauen Sacktuch und dauernd ausgesetzt dieser Unbill von Wetter. Manchmal blitzt Ornella Muti auf, die es immer wieder schafft, gleichzeitig zu sprechen und so tief Luft zu holen, daß heftig der Busen bebt und sich fast aus dem Ausschnitt hebt. In ihrem Bauernschlafzimmerblick verfängt sich ein mancher.“ (Claudia Kohlhase) Kino 46

Rendez-Vous in Paris Frankreich 1994, R. Eric Rohmer, D: Clara Bellar, Antoine Basler

„Rohmer filmt literarische Dialoge, als würden sie wirklich so gesagt. Er dokumentiert Fiktion, was ja im Grunde die Definition des Kinos ist. Am Ende steht, worum es von Anfang an geht. Was, ist selbstverständlich unsagbar. Anmut ist schließlich auch nur ein Wort.“ (taz) Atlantis

Richie Rich USA 1994, R: Donald Petrie, D: Macaulay Culkin, John Larroquette

„Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen: Macaulay Culkin ist der reichste Junge der Welt - oder spielt er ihn nur ? Nach einem (in den USA) beliebten Zeitungs-Comicstrip inszeniert, engagierte man Noch-Kinderstar Culkin für die Rolle des reiche Richie, der sich sogar eine eigene Fitneßtrainerin leisten kann. Nichts besonders? Sie heißt Claudia Schiffer!“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast

Serengeti darf nicht sterben Deutschland 1959, R: Bernhard und Michael Grzimek

„In diesem vor über 30 Jahren gedrehten und immer noch kaum verstaubten Dokumentarfilm über den afrikanischen Nationalpark ist auffällig, wie ungekünstelt und sympathisch sich die Naturforscher verhalten konnten, als sie noch keine Filmemacher waren. Nie sitzt jemand großherrlich vor einer imponierende Bücherwand oder breitbeinig vor der Panorama-Kulisse. Diese rettende und noch durch und durch sinnhafte Mission in Sachen Naturschutz, verknüpft mit einem autobiographischen Forschermythos, ist noch von einem Geist beseelt, dem der Camel-Mann im Werbespot heute mühsam und meilenweit hinterherrennt: Abenteuer in der Wildnis für eine gute Tat, in einem guten Film.“ (Susanne Raubold) Schauburg

Die Stadt der verlorenen Kinder Frankreich/Spanien/Deutschland 1995, R: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro, D: Ron Perlman, Daniel Emilfork

„Mit ,Delikatessen' ist den ehemaligen Werbefilmern Jeunet und Caro ein bemerkenswertes Kinodebüt gelungen. Ihr neustes Werk läßt sich mit dem Erstling von Kulisse und Anlage her durchaus vergleichen: In einer namenlosen Stadt, die ihrer eigenen Kanalisation ähnelt, werden immer wieder Kinder geraubt. Die Entführer bringen sie zu einer Plattform auf dem offenen Meer, dort haust Krank, ein psychisch mißgestalteter Homunkulus, der versucht seine innere Leere zu füllen und den überschnellen Alterungsprozeß zu stoppen, indem er den gefangenen Kindern die Träume aussaugt. Weit mehr als in „Delikatessen“ wird Tricktechnik als Selbstzweck zelebriert: Die überbordende Phantasie läßt eine zu wenig durchdachte Geschichte zerfasern; so treten auf der einen Seite Längen auf, während andererseits die Funktionen verschiedener Figuren unklar bleibt.“ (Zoom) Schauburg, Ufa-Palast und Casablanca (OL)

Stirb Langsam: Jetzt erst recht USA 1995, R: John McTiernan, D: Bruce Willis, Jeremy Irons

„Was die Fans erwarteten, und was dieser Film auch bietet ist pure Action mit noch größeren Explosionen und Stunts. “ (New York Times) Ufa-Palast, UT-Kino

U

Und täglich grüßt das Murmeltier R: Harold Ramis, D: Bill Murray, Andie McDowell

Eine der witzigsten Zeitreise-Storys der Filmgeschichte: Ein zynischer Medienmann wird jeden Morgen in den selben, vorhergehenden Tag zurückgeworfen – Grund: Er soll's nochmal versuchen und besser machen, vor allem: ein besserer Mensch werden. Das klingt scheußlich moralinsauer. Aber der Film führt so genau und witzig die kleinen und gemeinen Details unseres Alltagslebens vor, daß man alsbald mit dem tragischen Held mitleidet, der Jahr um Jahr denselben Tag durchleben muß. Ufa-Stern

W

Während du schliefst ... USA 1995, R: Jon Turteltaub, D: Sandra Bullock, Peter Gallagher

„ Wer sollernsthaft glauben, daß zunächst nur ein einziger Mann in ganz Chicago an Sandra Bullock Gefallen findet. Aber damit der Zauber wirken kann, brauchen gerade Romanzen Hauptdarsteller, die ihnen Bodenhaftung geben, den Anschein von Wirklichkeit. Darum ist Sandra Bullock eine ideale Besetzung. Sie ist keine Fee, sondern handfest, leicht verwirrt und stark verstrubbelt.“ (Der Spiegel) City

Y

Yankee Zulu Südafrika 1993, R: Gary Hofmeyr, D: Leon Schuster, Wilson Dunster u.a.

„Der Autor und Hauptdarsteller Leon Schuster hatte eine brillante Fernsehshow: die „versteckte Kamera“ Südafrikas. Danach machte der burische Komiker erfolgreich Komödien im eigenen Land. Doch seine Satire auf unverbesserliche Rassisten, dämliche Fernsehshows und die Affären des britischen Königshauses ist politisch zu flach, komödiantisch zu fett und darstellerisch zu ungehobelt.“ (tip) Ufa-Stern und Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshsn.)

Z

Die Zugmaus Deutschland 1994, R: Jürgen Egenhof

27 Minuten langer Zeichentrickfilm im Doppelpack mit „Herzog Ernst“. Auf der Suche nach Kuchenkrümeln reist eine Maus per Bahn nach Paris. Kino 46