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Krach auf der Koalitions-Bühne

■ Fraktion rät SPD-Senatoren, den Vertrag abzulehnen

Der Streit um die geplante Vermietung des Schiller Theaters sorgt für Krach in der Koalition. Gestern kritisierte SPD-Fraktionschef Klaus Böger den nachverhandelten Vertrag mit dem Musical-Manager Peter Schwenkow: „Das ist nach wie vor eine glasharte Subvention, die ich für nicht vertretbar halte.“ Böger empfiehlt den SPD- Senatoren die Ablehnung des Vertrags. Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) soll dagegen bereits seine Zustimmung angekündigt haben. Für Montag hat Böger den Theaterausschuß des Abgeordnetenhauses, dessen Vorsitzender er ist, zu einer Sondersitzung einberufen. Am Dienstag will der Senat über die Vermietung des Schiller Theaters abstimmen.

Auch der nachgebesserte Vertrag setzt die Jahresmiete für das Schiller-Theater auf 408.000 Mark fest, 400.000 Mark davon soll das Land Berlin den Betreibern zurückerstatten. Dafür verpflichtet sich Schwenkow, jährlich eine halbe Million Mark in das Gebäude zu investieren. Den Nachweis dafür muß er nach den neuen Konditionen jährlich erbringen, während vorher eine Schonfrist von zehn Jahren vorgesehen war.

Auch an der voraussichtlichen Laufzeit des Vertrags hat sich nicht viel geändert: Beide Versionen sichern dem Musicalkönig durch Optionen auf Vertragsverlängerung zwanzig Jahre Billigmiete zu. Ingolf Kern, der Sprecher der Kulturverwaltung des Senats, nannte den neuen Vertrag einen „kulturpolitischen Kompromiß“. Böger dazu: „Die Berliner würden sagen, verarschen kann ick mir alleene!“

Flankiert wird die Kontroverse in der Koalition durch einen Rechtsstreit. Der Musical-Unternehmer Friedrich Kurz, der auch am Schiller Theater interessiert ist, hat beim Berliner Verwaltungsgericht eine Unterlassungsklage eingereicht. Danach soll der Senat verpflichtet werden, den Vertrag mit Schwenkow nicht zu unterzeichnen. Miriam Hoffmeyer

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