Kommentar: Größenwahn auf Pump
■ Buga ohne Kosten-Nutzen-Rechnung
Die neue Koalition ist kaum richtig im Sattel, da beginnen die Taschenspieler-Tricks. Bundesgartenschau ist das neueste Kind aus der Abteilung Größenwahn, Ocean-Park, Space-Park, Messehallen sind – neben den Straßenbau-Projekten – die Erbschaften. Jedes dieser Projekte hat seinen eigenen Charme, sie alle sind unter „Attraktivitätssteigerung des Oberzentrums“ zu begründen, alle sollen mit öffentlichen Subventionen leerstehende Hotelbetten füllen. Nur wenn man die Summen einmal zusammenrechnet, dann fällt der Schwindel auf: 150 Millionen Space-Park, ebensoviel Ocean-Park, ebensoviel für die Messe-Hallen, mindestens 100 Millionen für die Bundesgartenschau.
Kann Bremen das Geld derart mit vollen Händen rausschmeißen? Wenn es konkret wird wie beim Thema Hemelinger Tunnel, dann zeigt sich: alles auf Pump. Für die Bundesgartenschau sind Konzept und die Kosten-Rechnung ein einziger Witz, Für die Nutzen-Rechnung haben die Verfechter vorsichtshalber bisher nicht eine Zeile aufgeschrieben. Und dann ist der Zeitdruck der beste Freund des Größenwahns: Bis September muß entschieden werden. Karlsruhe hat nämlich dankend abgewunken. „Klangbogen hoch zehn“ hat der Bau-Staatsrat Lüthge zu der Bundesgartenschau gesagt. ein kleiner Unterschied besteht doch aus der Bremer Kirchtum-Mentalität: der Klangbogen kostete nur unser EG-Geld. Klaus Wolschner
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