O'Weg-Baustelle geht dem Ende zu

■ CDU-Bausenator stellt Verkehrsberuhigung leise infrage

In den nächsten Tagen werden die Baustellen-Schilder auf dem Ostertorsteinweg und Vor dem Steintor abgebaut, die Baumaßnahmen sind beendet. Das kündigte Ortsamtsleiter Robert Bücking auf einer Pressekonferenz des „Projektbeirates“ zu dieser Verkehrsberuhigung an. Der zweite Teil der Maßnahme wird aber noch auf sich warten lassen: Der Shuttle-Bus, der zwischen Parkplatz Weserstadion und O'Weg verkehren soll, wird ab dem 1. Januar fahren, kündigte der Bausenator an, mit der Umsetzung der „1000-Pfähle-Programms“ werde dann aber erst Schritt für Schritt begonnen. Er wolle zuerst „alle Anwohner informieren“ und mit dem Beirat reden. Durch die neue Koalition hätten sich die Prioritäten verändert: Als ehemaliger Anwohner der Mozartstraße wolle er auch, „daß das Viertel seinen Charme behält“ für die Anwohner, entscheidend aber sei für ihn, „daß das wirtschaftliche Leben Vor dem Steintor und am Ostertorsteinweg nicht kaputt geht“.

Bausenator Schulte steckt dabei in einer Klemme. „Meine Partei erwartet von mir, daß ich sage: Der ganze Quatsch hört auf“, gestand er, er habe aber lernen müssen, daß über Jahre auch die Verkehrsverwaltung seiner Behörde viel Mühe in Kompromisse gesteckt habe, die er jetzt nicht einfach über den Haufen werden können, ohne die Vertrauensbasis zu zerschlagen. Wenn sich allerdings nach Umsetzung der Verkehrslenkungs-Maßnahmen zeige, daß die Geschäfte damit nicht leben könnten, dann werde er für die Rücknahme von Maßnahmen sorgen.

In einer Begleituntersuchung haben vom Wirtschaftsssort beauftragte Unternehmensberater feststellt, daß die Geschäfte während der Phase der Bauarbeiten keine Umsatz-Steigerungen hatten. Da die Zahl der befragten Geschäfte sehr gering ist und ohne statistische „Vergleichsgruppe“ fehlt, läßt sich aus der Studie nicht ableiten, ob die geschäftliche Entwicklung während der Bauarbeiten unter oder über dem Bremer Durchschnitt lag.

Für das „Viertel“, stellte Beiratssprecherin Susanne Paas fest, sei zudem entscheidend, wie die Entwicklungen nach der Umsetzung der Verkehrsberuhigungs-Maßnahme seien. Der Vertreter des Wirtschaftsressorts, Hans-Joachim Torke, meinte „aus Erfahrung, was auch passiert, die Einzelhändler meckern“. Durch die wissenschaftliche Begleitung erwarte er objektivere Aufschlüsse. Untersuchungen haben ergeben, berichtete Ortsamtsleiter Bücking, daß vergleichsweise wenige Menschen aus der Neustadt oder auch mit der Linie 2 und 3 ins „Viertel“ einkaufen kommen, viele aber aus den nördlich gelegenen Stadtteilen. Daraus würde folgen, daß die Verkehrsanbindung in diese Richtung entscheidend ist. K.W.