Modefotos endlich im Museum

„Das Endresultat der Modefotografie“, sprach einst gültig der amerikanische Kunstkritiker Jonathan Greer, „ist nie Kunst, sondern nur steigende Umsätze plus wachsende Kommerzmacht.“ Naturgemäß haben sich die Zeiten geändert. Die weltweit dominierende Kommerzmacht eines Softwareanbieters ruft kaum nur ein Stirnrunzeln hervor, und da darf auch die Modefotografie ins Kunstmuseum. So startete gestern nicht nur Windows 95, sondern auch die Ausstellung „Bildermode – Modebilder. Deutsche Modephotographie von 1945 bis 1995“ in der Kunstbibliothek am Matthäikirchplatz. Rund 190 Fotos von knapp 40 Fotografen, mit Bedacht ausgewählt und gehängt, ergeben eine sehenswerte Ausstellung. Wesentlich aufklärerischer und überraschender als das Computerspiel mit einem – bitte schön – Betriebssystem. (Ausführliche Besprechung folgt.)bw

Abb.: Katalog