Chronologie der Barschel-Affäre

Am 7. September 1987 brachte der Spiegel den ersten Bericht über die Bespitzelung des schleswig-holsteinischen SPD-Oppositionsführers Björn Engholm durch die Kieler Staatskanzlei des Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU). Am 13. September verliert die CDU bei der Landtagswahl ihre absolute Mehrheit. Am 25. September kündigt Barschel seinen Rücktritt an. Am 11. Oktober wird er tot in seinem Hotelzimmer im „Beau Rivage“ in Genf aufgefunden. Als Todesursache nimmt die Genfer Staatsanwaltschaft Selbstmord an. Im Mai 1988 gewinnt die SPD mit Björn Engholm die absolute Mehrheit im Kieler Landtag.

Doch die „Barschel-Affäre“ bringt Engholm kein Glück: Im März 1993 muß die SPD zugeben, bereits vor der Landtagswahl 1987 über die Machenschaften Barschels und seines Medienreferenten Pfeiffer Bescheid gewußt und Pfeiffer sogar Geld gezahlt zu haben. Am 3. Mai tritt Engholm zurück. Im Oktober 1994 erscheint das Gutachten des Schweizer Toxikologen Hans Brandenberger, der es für „sehr unwahrscheinlich“ hält, daß Barschel die tödliche Medikamentendosis selbst eingenommen habe. Die Lübecker Staatsanwaltschaft leitet ein förmliches Ermittlungsverfahren ein.BD