CDU war gegen Spenden für Bosnien -betr.: "Grüne und AfB wollen Bosnien-HilfeS" und Kommentar "Jämmerlich", taz vom 24.8.1995

Betr.: dito

Es bleibt das Geheimnis der taz, warum in einem Beitrag ausführlich und um Sachlichkeit bemüht über die Haltung der SPD-Bürgerschaftsfraktion zum tragischen Geschehen auf dem Balkan und speziell zur dramatischen Entwicklung in Bosnien berichtet wird, während im zeitgleich erschienenen Kommentar die Sache auf den Kopf gestellt wird.

Wir Sozialdemokraten waren trotz der dramatischen Haushaltslage bereit, die großartigen Spenden aus der bremischen Bevölkerung mit Mitteln aus dem Haushalt zu verdoppeln. Unser Koalitionspartner hat das rundherum abgelehnt und damit Hilfen für humanitäre Projekte verhindert.

Auch zu den Forderungen „Nie wieder Krieg“ und „Nie wieder Faschismus“ stehen wir uneingeschränkt. Hier haben wir nichts zu tilgen und nichts zu verdrängen. Wir wissen, daß der pazifistische Weg kompliziert und in manchen Situationen schwer vermittelbar ist. Solange die Machtprivilegien der Großmächte im UN-Sicherheitsrat und die Ambitionen einzelner europäischer Länder verhindern, die Auseinandersetzungen zwischen Serben und Kroaten auf dem Rücken Bosniens mit friedlichen Mitteln zu beenden, lassen wir Sozialdemokraten uns nicht zur Teilnahme am Krieg auf dem Balkan verleiten.

Barbara Klöpper, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende