Mit Nachtsichtbrillen gegen Illegale

■ Bundesgrenzschützer werden immer „erfolgreicher“

Bonn – Der Bundesgrenzschutz (BGS) hat gute Arbeit geleistet im Sinne von Innenminister Manfred Kanther. Kanther will die Uniformierten zur Sicherungstruppe der deutschen Ostgrenze machen und präsentierte gestern zufrieden die ersten Ergebnisse: Im vergangenen Jahr zählte die „Polizei des Bundes“ deutlich weniger illegale Grenzübertritte. 1994 wurden vom BGS nur noch 31.065 illegal eingereiste Ausländer aufgegriffen, davon allein 26.109 (84 Prozent) an den Grenzen zu Polen und Tschechien. Gegenüber den Zahlen des Vorjahres (54.300) bedeutet das einen Rückgang von mehr als 40 Prozent. Außerdem hinderte der BGS im vergangenen Jahr 130.000 Menschen an den Kontrollstellen am Grenzübertritt.

Die Aufstockung des BGS-Personals und die Ausstattung mit besserer Technik haben nach Angaben von Kanther den „Erfolg“ der Bundespolizei ermöglicht. In den vergangenen zwei Jahren wurde das BGS-Personal an den Ostgrenzen um 2.000 Beamte „massiv verstärkt“, berichtete der Minister. Auch die technische Ausstattung mit den umstrittenen Wärmebildgeräten und Nachtsichtbrillen hat sich für Kanther gelohnt: Mit Hilfe der neuen Technik gelangen im vergangenen Jahr rund ein Viertel der „Aufgriffe“.

BGS und bayrische Grenzpolizei deckten laut Bericht im vergangenen Jahr rund 1.400 Schleusungen auf und nahmen fast 1.800 Schleuser fest – rund 600 weniger als im Jahr zuvor. Für Kanther ist die Verhinderung der illegalen Einreise „synonym mit der Bekämpfung der Schlepperkriminalität“. Daß die Zahl der nicht erkannten illegal Eingereisten gestiegen ist, glaubt er nicht: Dagegen spreche der starke Rückgang der Zahl der Asylbewerber um 60 Prozent auf rund 127.000 im vergangen Jahr. Hans Monath