Der Ausnahmezustand in Huairou ist beendet

■ Trotz Schikanen ziehen die NGO-Frauen in Peking am Ende eine positive Bilanz

Peking (taz) – Auch der letzte Tag des alternativen Frauenforums der Weltfrauenkonferenz in Huairou bei Peking wurde von der Kritik an den Gastgebern und den Organisatorinnen überschattet: Vertreterinnen von Menschenrechtsorganisationen berichteten noch einmal über die Behinderungen ihrer Aktivitäten, sie seien abgehört und gefilmt worden; Hotelzimmer seien durchsucht worden. Die Organisatorinnen des Forums hingegen warfen der internationalen Presse Einseitigkeit ihrer Berichterstattung vor. „Es war ein außergewöhnliches Treffen“, sagte die Leiterin des Forum-Organisationskomitees, Irene Santiago. Sie beschwor die „Energie, Informationen und Visionen“, die diese Veranstaltung den Frauen gegeben habe, „damit das 21. Jahrhundert ein besseres wird“. Viele Teilnehmerinnen erklärten, daß sie zufrieden mit den Möglichkeiten gewesen seien, die ihnen geboten wurden. Frauenministerin Claudia Nolte hingegen erklärte der Nachrichtenagentur dpa, das Treffen in Huairou sei „organisatorisch furchtbar“ gewesen.

Als gestern etwa 30 Frauen dem UNO- Hochkommissar für Menschenrechte, José Ayala Lasso, im Pekinger Konferenzzentrum eine Petition mit einer Million Unterschriften übergeben wollten, die die Achtung der Wiener Menschenrechtsdeklaration anmahnt, wurden sie von chinesischen Polizisten daran gehindert. Demonstrierenden Lesben wurden ihre Transparente aus der Hand gerissen. Drei Hongkonger Journalisten, die den Vorfall filmen wollten, wurden festgesetzt und verhört. Jutta Lietsch Seite 18