Pflugradts Haus war offenbar Tatort

■ CDU-Fraktionsvize soll jetzt als Zeuge vernommen vernehmen

Das Privathaus des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Helmut Pflugradt soll einwandfrei als Tatort einer sexuellen Nötigung identifiziert worden sein. Das erklärte Generalstaatsanwalt Hans Janknecht nach einer Vernehmung des mutmaßlichen Opfers. Der 22jährige Mann aus Münster habe das Haus anhand von Fotos identifiziert. Zu weiteren Auskünften über den Stand des Ermittlungsverfahrens war Janknecht jedoch nicht bereit.

Als Täter der mutmaßlichen sexuellen Nötigung kommt Pflugradt nicht in Frage. In dem staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren könnte er jedoch als Zeuge gehört werden. Mit diesem Anliegen sei die Staatsanwaltschaft jedoch noch nicht an Pflugradt herangetreten, erklärte dessen Kollegin im Fraktionsvorstand, Elisabeth Motschmann gestern auf Anfrage. Einen Rücktrittsgrund sieht sie in dem bisherigen Erkenntnisstand nicht: „Es gibt überhaupt keinen Grund für eine Vorverurteilung.“ Und auch die Fraktion solle sich mit dem Thema vor Abschluß der Ermittlungen nicht wieder befassen.

Pflugradt selber wollte gegenüber der taz keinerlei Erklärung abgeben. Der Weser-Kurier berichtete, Pflugradt habe Gerüchte dementiert, er wolle aufgrund der Vorwürfe von seinen politischen Ämtern zurücktreten. Ase